Vorhang auf
Gießen (so). Mit 50 000 Euro fördert der Landkreis Gießen auch in diesem Jahr Kulturschaffende im Rahmen des Programms »Vorhang auf 2.0: Aufbruch aus der Pandemie«. Nun steht ein Aktualisieren der Förderrichtlinie an. Denn bisher galt, dass Veranstaltungen unterstützt werden, die aufgrund geltender Corona-Regeln nur vor reduziertem Publikum stattfinden konnten und so zu finanziellen Einbußen der Künstler führten.
Da die Corona-Beschränkungen zur Zeit aber nicht mehr bestehen und das Programm dennoch fortgeführt werden soll, ist ein Überarbeiten der Richtlinie notwendig. Kritik grundsätzlicher Natur artikulierte dazu Behzad Borhani (Grüne): So seien die Betroffenen, also die Künstler, nicht beteiligt worden. Es sei versäumt worden, die Meinung der Kulturschaffenden zu dieser Förderrichtlinie einzuholen. Weiterer Kritikpunkt: Dass nur antragsberechtigt sei, wer Mitglied der Künstlersozialkasse ist. Das wolle man gestrichen haben. Deshalb lehne die Koalition von Grünen, CDU und Freien Wählern die Aktualisierung des Förderprogrammes ab. Vielmehr sei eine neue Förderrichtlinie zu erarbeiten,
Landrätin Anita Schneider (SPD) verstand die ganze Aufregung nicht und will die Fortschreibung des Programms auch nicht schlechtgeredet sehen: »Wir haben bislang auf ›Vorhang auf‹ nur supergute Rückmeldungen gehabt.«
Auch Dennis Pucher (FDP) spricht von einer wohldurchdachten Richtlinie und schlägt vor, jetzt weiter wie geplant zu verfahren und die Förderung für 2023 neu zu denken. Wie der Kreistag letztlich entscheidet, bleibt abzuwarten. Denn zu dessen Sitzung am 27. Juni kündigt CDU-Fraktionschef Tobias Breidenbach einen Änderungsantrag an.