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Von »superglücklich« bis »enttäuscht«

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Von: Patrick Dehnhardt

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Nachdenkliche Gesichter bei der Wahlparty der SPD, rechts Ralf Volgmann. © Patrick Dehnhardt

Julia Trampisch (FW): Wir Freien Wähler sind superglücklich und zufrieden. Ich hatte gehofft und auch ein wenig erwartet, dass das Ergebnis in der Deutlichkeit ausfällt .

Gerhard Schmidt (Bürgermeister a.D.): Es ist eine große Enttäuschung. Dass es so deutlich ausfällt, hätte ich nicht erwartet. Nees wird seine Akzente setzen müssen. Es wurde im Wahlkampf sehr auf Ortsteile abgehoben. Ob das für die Zukunft vorteilhaft ist, wird sich zeigen.

Jörg Guderian (FDP): Nees hat einen sehr aktiven Wahlkampf betrieben. Wißmar hat ein Ausrufezeichen gesetzt. Die neue Konstellation - der Bürgermeister gehört nicht der Mehrheitsfraktion an - bietet Chancen.

Günter Feußner (Bürgermeister a.D.): Es ist sehr traurig. Wir haben in Wettenberg und zuvor in den Orten seit dem Zweiten Weltkrieg nur sozialdemokratische Bürgermeister gehabt. Man wird das Ergebnis aufarbeiten müssen. Nees ist populär, in vielen Vereinen. Er wird Zeit und Unterstützung brauchen, sich in die Verwaltung einzuarbeiten.

Thomas Brunner (Bürgermeister): Es war ein Wahlkampf mit populistischen Elementen. Diese Stimmung kannte ich so nicht. Ich hoffe, dass Bürgermeister und Parlament sich zusammenraufen, damit sich die Gemeinde weiterentwickelt. Wir werden im Januar eine vernünftige Übergabe organisieren. Für Ralf Volgmann tut es mir leid.

Matthias Schulz (Grüne): Ich bin enttäuscht, hätte mir für Ralf Volgmann mehr erhofft und erwartet - jedenfalls einen deutlich knapperen Ausgang. Ich gratuliere Marc Nees zu seinem deutlichen Ergebnis. Klar ist aber auch: Die parlamentarische Mehrheit steht, und der Koalitionsvertrag von Grünen und SPD gilt weiterhin. Das gilt auch mit Blick auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Bürgermeister.

Dr. Gerhard Noeske (CDU): Es gab einen großen Wunsch der Wähler nach einem Wechsel. Es ging weniger um Inhalte, sondern den Stil der Politik und das Selbstverständnis der SPD, die Gemeinde als ihr Eigentum zu betrachten. Es wurden Vereine als Wahlkampfinstrumente missbraucht.

Karl Fiedler (FW): Offensichtlich sind die Unterstützer von Nees verstärkt wählen gegangen. SPD und Grüne haben es nicht geschafft, ihre Wähler zur Urne zu bewegen. Die SPD stellt erstmals nicht den Bürgermeister. Das ist für sie ein Zeitpunkt, sich selbst zu hinterfragen. pad

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