1. Gießener Allgemeine
  2. Kreis Gießen

Von »Mamma Mia!« bis »Aladin«

Erstellt:

Kommentare

Nach zwei Jahren Pause haben in Rabenau wieder Ferienspiele stattgefunden. Die »Musical-Super-Show« zum Abschluss war das Highlight, doch die Verantwortlichen haben auch ganz grundsätzliche Erkenntnisse gewonnen.

Ist es möglich, an einem Abend acht Musicals zu sehen? Wer am Freitagabend in Rabenau-Allertshausen bei der »Musical-Super-Show« anwesend war, kann diese Frage mit »Ja« beantworten. Die Veranstaltung bildete den Abschluss der Rabenauer Ferienspielwoche, an der insgesamt 78 Kinder teilgenommen haben. Um den geladenen Eltern eine besondere Unterhaltung zu bieten, führten die Sechs- bis 14-Jährigen in acht Gruppen kleine Ausschnitte weltbekannter Musicals auf.

»Das war schon eine ziemliche Herausforderung«, sagt Selina Ranft, eine der vielen ehrenamtlichen Betreuer in der Ferienspielwoche. Anders als in manch anderen Kommunen, in denen sich Angebote über die gesamte Ferienzeit erstrecken, hat die Gemeinde Rabenau eine Ferienspielwoche veranstaltet. Diese war gespickt mit Ausflügen und Projekten. Und währenddessen wurde auch noch geprobt. Das war gar nicht so einfach, erzählt Ranft, den Text und die Choreographie einzuüben.

Gemeinsam mit ihrer Kollegin Lea Balser entschied sich Ranft, mit ihrer Gruppe eine Szene aus »Mamma Mia!« vorzuführen. »Jede Gruppe hatte höchstens drei Stunden Zeit, um die Nummer zu proben.«

Doch trotz der durchaus ambitionierten Umstände, stellten die Kinder und ihre Betreuer eine Show auf die Beine, die sich sehen lassen konnte. Manche Gruppen fokussierten sich auf einen Aspekt des Musiktheaters, auf Gesang, Tanz oder Schauspiel. Andere Teams hingegen wollten, ganz im Stil ihrer Vorbilder, eine komplette Show darbieten.

So kamen bei einer Vielzahl von Vorführungen Requisiten, Kostüme und selbstgebastelte Bühnenbilder zum Einsatz. Die Gruppe »Der Tanz der Vampire« trumpfte sogar mit einer Nebelmaschine auf, um den Zuschauern den gruseligen Anschein des Originals zu vermitteln.

Manche natürliche Widrigkeit allerdings war nun wahrlich nicht planbar. Just nachdem die Show »Aladin und die Wunderlampe« gestartet war, wurde der Darsteller des Aladins von einer Wespe gestochen. Ein Betreuer musste kurzerhand einspringen und die Rolle übernehmen. Doch der Performance der Kinder tat das keinen Abbruch.

»Nach zwei Jahren Pause durch die Pandemie ist es schön zu sehen, dass die Ferienspiele wieder zurück sind«, sagte dann auch Markus Göbel nach Abschluss der Show. Der 50-Jährige hat diesbezüglich einen guten Vergleich. Seit 34 Jahren ist Göbel bereits ehrenamtlicher Betreuer bei den Ferienspielen in Rabenau, so lange wie kein anderer. Die ganze Woche mit den Kindern sei sehr gut gelaufen, bilanzierte er.

Auch von der regen Teilnahme war Göbel begeistert, im Vorfeld der Ferienspielen habe man sich als OrganisationsTeam schon gefragt, »auf welche Resonanz wir stoßen werden und ob Interesse am Angebot besteht«, erzählt er. Zwei Jahre Pause haben eben auch zu mancher Unsicherheit im Vorfeld geführt. Doch die war unbegründet.

Mit knapp 80 teilnehmenden Kindern rangiert die 2022-er Ausgabe der Rabenauer Ferienspiele im oberen Mittelfeld, sagte Göbel. Für ihn ist das ein Beweis, dass »das Konzept Ferienspiele nicht veraltet ist. Hier werden die Kinder ganztags betreut und aus unserer eigenen Küche versorgt.« Dadurch entlaste man die Eltern, die ihre Kinder zumeist nicht während der kompletten Sommerferien betreuen können. »Mit unseren Projekten und dem Zeltlager zeigen wir den Kleinen, dass man auch in der Natur Spaß haben kann«, sagt Göbel.

Auch interessant

Kommentare