Viele wollen unterstützen
Gießen (con). Angesichts drohender Personalengpässe in Senioren- und Pflegeheimen bietet der Landkreis Gießen seit dem vergangenen Wochenende Schulungen von ehrenamtlichen Krisenhelfern an. Diese sollen im Notfall Pflegeteams in den Einrichtungen unterstützen.
Bereits die erste Schulung war gefragt: Von den zwölf zur Verfügung stehenden Plätzen wurden trotz des kurzfristigen Aufrufs zehn besetzt. Für die zweite Schulung vom 4. bis 6. Februar gibt es bereits neun Anmeldungen, wie die Pressestelle des Landkreis mitteilte. »Die Erfahrungen in der Corona-Pandemie haben uns gezeigt, wie sehr Pflegekräfte an ihre Belastungsgrenze stoßen. Viele Ehrenamtliche oder auch Angehörige sind in solchen Notlagen bereit, ihre Hilfe anzubieten. Das Schulungsangebot richtet sich genau an diese Menschen, um ihnen grundlegende Kenntnisse zur Unterstützung der ausgebildeten Pflegekräfte zu vermitteln«, erklärte Landrätin Anita Schneider zum Start des Schulungsangebots.
Drei Tage dauern die Schulungen in der Volkshochschule des Landkreises in Lich. In dieser Zeit bekommen Freiwillige das nötige Wissen und Handwerkszeug vermittelt, um im Notfall unter Anleitung von Fachkräften unterstützend tätig zu werden.
Alle Altersgruppen vertreten
»Es hat sich ein wahrer Querschnitt durch die Gesellschaft für die Schulungen angemeldet. Studierende, Rentner und Menschen, die Angehörige in Alten- oder Pflegeheimen haben«, sagte Pressereferentin Nadine Jung. Auch alle Altersstufen sind vertreten: Die ältesten Freiwilligen sind über 80, die jüngsten Anfang 20.
Angesichts der hohen Infektionszahlen hat der Landkreis Gießen in der vergangenen Woche den Pflegekräftepool reaktiviert. Im Winter 2020/2021 wurde dieser geschaffen, um bei befürchteten Personalengpässen in Alten- und Pflegeheimen schnell reagieren und kurzfristig gelernte sowie ungelernte Kräfte vermitteln zu können. Seitdem haben sich dort über 600 Freiwillige gemeldet. Im Winter 2020/2021 wurden 30 Anfragen nach Helfern von Heimen an den Kreis gerichtet.
Interessierte können sich weiterhin per E-Mail an pflegekraefte-pool@lkgi.de wenden. Weitere Schulungen sind geplant, aber noch nicht terminiert. Es wird eine Warteliste geführt.