DWD bestätigt Tornado bei Gießen - „Aktuell sind Sturmjäger in Region unterwegs“
Bei Gießen und in Wetzlar hat der Wind am Wochenende Dächer abgedeckt und Bäume zum Umstürzen gebracht. Nun bestätigt der DWD einen Tornado.
Update vom Dienstag, 28. März, 13.38 Uhr: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat am Dienstag (28. März) bestätigt, dass es sich bei dem Unwetterereignis am Sonntagnachmittag in Annerod (Kreis Gießen) um einen Tornado gehandelt hat. „Am Montagabend ging eine Videoaufnahme bei uns ein, die zeigt, wie sich der Wind kreiselförmig auf eine Frau zubewegt“, sagte der DWD-Tornadobeauftragter Andreas Friedrich. „Das war das Puzzleteilchen, das uns gefehlt hat. Es war ein Tornado.“
Zur Erinnerung: Am Sonntag (26. März) war die Windhose durch den Fernwalder Ortsteil gezogen, hatte Dächer beschädigt und Bäume umgeknickt. Annerod war allerdings nicht die einzige mittelhessische Ortschaft, die von einem solchen Ereignis am Sonntag getroffen wurde. Auch in Wetzlar wurde von einer Windhose berichtet und von Augenzeugen bestätigt. „Aktuell sind Sturmjäger in der Region unterwegs, um anhand von Sturmschäden den genauen Verlauf der Tornadobahnen zu rekonstruieren“, erklärte Experte Friedrich.
In Deutschland gebe es jährlich 20 bis 80 solcher Sturmereignisse, bei denen der Wind Geschwindigkeiten von über 170 Kilometer pro Stunde erreicht.

Tornado bei Gießen? Heftiger Wind deckt mehrere Dächer ab
Erstmeldung vom Montag, 27. März, 8.46 Uhr: Ein mutmaßlicher Tornado hat in Mittelhessen am Sonntag (26. März) für Verwüstung gesorgt. Zu gleich 14 Einsätzen mussten die Einsatzkräfte ausrücken. Der heftige Wind brachte Bäume zum Umsturz und deckte Dächer ab.
„Es besteht ein starker Verdacht auf einen Tornado“, sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD) gegenüber der dpa. Man werde das noch weiter überprüfen, hieß es. Zur gleichen Zeit gab der DWD eine amtliche Warnung vor schweren Gewittern in ganz Hessen heraus. Dabei handelte es sich um die zweite von insgesamt vier Warnstufen, Tornadogefahr besteht beim Warnsystem des DWD normalerweise ab der dritten Stufe.
Tornado in Hessen? Schneise der Verwüstung bei Gießen
Ein Sprecher der Feuerwehr sprach bei dem Vorfall zunächst von einer „Windhose“. Diese Windhose erreichte gegen 16.30 Uhr einzelne Straßenzüge bei Fernwald-Annerod in der Nähe von Gießen. „Dem ersten Notruf zufolge handelte es sich um ein abgedecktes Dach in unmittelbarer Nähe zum Feuerwehrgerätehaus“, heißt es von der Feuerwehr.
Schnell stellten die Einsatzkräfte fest: Es war nicht nur ein Dach, dass in der Umgebung abgedeckt wurde. „Insgesamt 14 Einsatzstellen mussten durch die Feuerwehr kontrolliert und teilweise auch bearbeitet werden“, so die Feuerwehr Annerod. Die Beamten konnten durch die Schneise der Verwüstung „zügig den Zugweg der Windhose“ definieren. Gleichzeitig stellte eine nahegelegene Wetterstation keine „besondere Windspitze“ fest. Das ließe auf einen „begrenzten Vorgang“ schließen.
Wie hoch der entstandene Schaden ist, steht noch nicht fest. Verletzt wurde aber glücklicherweise niemand. (spr)