1. Gießener Allgemeine
  2. Kreis Gießen

Topografie macht’s nötig

Erstellt:

Von: Thomas Brückner

Kommentare

tb_babylon_280223_4c_3
Neuer Standort entlang der A5 in Grünbergs Gemarkung: Der Mast östlich von Lumda. © Thomas Brueckner

Grünberg (tb). Wer sich von Westen her Lumda nähert, dem sticht er ins Auge: Der neue Sendemast in der Feldgemarkung »Hasenlücke« prägt die Dorfansicht. Nicht von ungefähr, überragt er doch mit 53,11 Metern artverwandte Bauwerke der näheren Umgebung um 20 bis 30 Meter - auch den bereits bestehenden Mast an der Kläranlage.

Naheliegende Erklärung angesichts der Topografie bestätigt Bauleiter Stefan Zurmahr, der auf das »Rauf und Runter« der A5 in dem Bereich verweist: »Es bedarf nun mal einer vernünftigen Ausleuchtung.«

Bereits der zweite Mast in Lumda

Dass dieser Aspekt nur einer von vielen sei, die bei der Planung einer Mobilfunkbasisstation zu beachten seien, machte Robin Hagenmüller aufmerksam. Dem Pressesprecher der Vantage Towers AG zufolge wird auch die Masthöhe für jeden Standort individuell ermittelt, um die Anforderungen der Netzbetreiber zu erfüllen. Dabei spielten Lage, Topographie, umliegende Gebäude sowie baurechtliche Auflagen eine große Rolle. Ermittelte Masthöhe von hier 53 Metern sei vor allem notwendig, um die Anlage über eine Richtfunkanbindung mit dem bestehenden Mobilfunknetz zu verbinden.

Als »neutraler Infrastrukturanbieter« sei es im Übrigen das Ziel von Vantage Towers, so viele Mieter wie möglich zu gewinnen. Auf diese Weise könne man effizient arbeiten, Ressourcen schonen und Emissionen verringern. Auch dieser Mast sei so konzipiert, dass er von mehreren Netzbetreibern genutzt werden könne. Aktuell beabsichtige Vodafone, den Standort zu nutzen, weitere Anbieter könnten allerdings später noch ihre Antennen installieren.

Ende März, so die Turmbauer von Vantage Towers, sollen die Arbeiten beendet sein. Danach dauere es jedoch meist noch bis zu einem halben Jahr, bis die Anlage ins bestehende Netz integriert werde.

Abgebaut worden ist unterdessen der mobile Sendemast direkt am Ortsrand. Ob der Stahlgittermast als dessen Ersatz gedacht sei, lasse sich den Antragsunterlagen nicht entnehmen, erklärte Bürgermeister Marcel Schlosser. Um anzufügen, dass sich die Verwaltung dagegen ausgesprochen habe: »Nach Dafürhalten der Stadt sollte einer Mitnutzung (des bereits bestehenden Mastes) nichts im Wege stehen, sodass der Bau eines weiteren nicht für notwendig erachtet wurde. Das zweite Ersuchen der Bauaufsicht ist scheinbar nicht bei der Stadt eingegangen. Somit verstrich die Frist und die Baugenehmigung wurde erteilt.«

Auch interessant

Kommentare