Testen, testen, testen

Bei den Ferienspielen kommen Kinder aus vielen verschiedenen Haushalten zusammen. Damit sie das unbeschwert können, ohne sich um Covid-19 Sorgen machen zu müssen, wird in Langgöns regelmäßig getestet. Zudem gibt es ein umfangreiches Hygienekonzept.
Die Kinder sollen in der Obstanlage in Dornholzhausen Dinge sammeln, die sie mit Geruch und Tastsinn erkunden können. Klingt nach einer einfachen Aufgabe. Aber jedes will natürlich etwas Besonderes finden und präsentieren. So landen etwa Brombeeren, aber auch ein mit kleinen Pilzen bewachsener Zweig in der Sammeltüte.
Was die Ferienspielkinder an diesem Tag nicht wirklich mitbekommen: Es steckt ein Plan dahinter, dass sie so viele Abenteuer an der frischen Luft erleben. Ein Hygieneplan. Und Dank diesem ist Covid-19 nicht so allgegenwärtig.
Entworfen hat den Plan Jugendpflegerin Daniela Urban. Dabei hat sie sich an den Empfehlungen für den Schulunterricht orientiert. Das Kernstück dabei: testen, testen, testen. Alle Betreuer, die nicht geimpft sind, werden jeden Morgen getestet. Dies gilt auch für alle anderen, die an einem Angebot mitwirken, etwa die Ehrenamtlichen des Vereins KAP Dornholzhausen oder der Handball-Abteilung des TSV.
Auch die Ferienspielkinder selbst müssen zweimal pro Woche zum Test - was sie ja schon aus der Schule kennen. Zum Glück ist das Testcenter der Johanniter direkt neben den Räumen der Jugendpflege angesiedelt.
Dadurch, dass alle getestet sind, können die Angebote viel entspannter ablaufen - und Kinder einfach mal wieder Kinder sein. Die Gruppen bleiben die ganze Woche zusammen und unter sich - so würde ein etwaiger Virus-Ausbruch auf einen kleinen Kreis beschränkt bleiben. Zudem finden möglichst viele Angebote an der frischen Luft statt, da dort das Übertragungsrisiko geringer ist, falls doch jemand infiziert wäre.
Bereits im vergangenen Jahr hatten die Langgönser Ferienspiele pandemiebedingt ein umfangreiches Hygienekonzept. Die Betreuer mussten nach den Angeboten alle Tische, Stühle und Bastelmaterialien desinfizieren, zudem wurde bei allen jeden Morgen Fieber gemessen. Reinigungskräfte aus der Verwaltung kümmerten sich um saubere Böden. Das wird auch in diesem Sommer fortgesetzt. Nur testen ging damals noch nicht - weil es in Deutschland nicht genügend Tests gab.
Urban musste neben der Organisation der Veranstaltungen einen Reinigungsplan und ein Hygienekonzept aufstellen. Das Ordnungsamt schwor die 17 Betreuer darauf ein. »Die Vorbereitung hat im Vergleich zu den Jahren vor der Pandemie länger gedauert«, schildert die Jugendpflegerin.
Bei den Eltern seien die Hygienemaßnahmen positiv aufgenommen worden, sagt Urban. Lange Zeit geschlossene Schulen und Kitas hätten viele vor ein Betreuungsproblem gestellt. Diese Monate wünscht sich niemand zurück. »Die Eltern sind froh, dass etwas stattfindet und sicher ist.«
Jede Woche gibt es zwei Angebotsblöcke, in die sich die Kinder einwählen konnten. Der eine legt den Fokus auf sportliche Aktivitäten, der andere auf Kreativität. Zudem gibt es Veranstaltungen zum sicheren Umgang mit Internet und sozialen Medien.