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Zehn Jahre und kein bisschen leise

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Von: red Redaktion

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Staufenberg (pm/ik). Laut, sehr laut werden dürfte es am nächsten Wochenende in der Sport- und Kulturhalle in Treis: Dort steigt am Freitag und Samstag (24./25. März) das »Papalala«-Festival in Treis - dessen »Macher« haben allen Grund, das Zehnjährige der reihe gebührend zu feiern.

2013 war es, als sich ein kleines Häuflein musikenthusiastischer positiv-verrückter Treiser dazu entschloss, den großen und an Kommerz orientierten Mainstream-Festivals Paroli zu bieten. Und das geschieht seitdem mit einer deutlichen Botschaft: Für Toleranz und Integration und für ein buntes Miteinander.

Hochwertige Kultur »auf dem Land«

Diesen Grundsätzen ist der mittlerweile zehn Jahre alte Verein »Kunst und Kultur (KuK) Papalala« stets treu geblieben. »Daran wird sich auch nichts ändern«, versichern die Veranstalter. »Kultur ist ein schwieriges und finanziell betrachtet undankbares und sehr risikobehaftetes Feld«, wissen die Verantwortlichen nach einigen Höhen und Tiefen mittlerweile. Doch auch nach zwei Tiefschlägen und finanziellen Verlusten kam Aufgeben nie in Frage. »Dafür ist uns das alles viel zu sehr Herzensangelegenheit« hört man aus dem Vorstand der Unbeugsamen. »Heimischen Künstlern eine Plattform zu bieten und der Bevölkerung auf dem Land hochwertige Kultur zu präsentieren, damit noch gemeinnützige Projekte und die Jugendarbeit in Staufenberg zu unterstützen, das ist einfach wichtig und da kann uns auch eine Pandemie nicht daran hindern«, unterstreicht Vereinsvorsitzender Dirk Wallenfals.

2019 wurde es dann aber doch arg brenzlig: Hatte man ein großes vierstelliges Minus aus 2016 mit kleineren Veranstaltungen und jeder Menge Arbeit quasi fast ausgeglichen, folgte der nächste Rückschlag. Aufgeben war keine Option, und so steuerten ausnahmslos alle elf Vorstandsmitglieder einen nicht unbeträchtlichen Betrag aus eigener Tasche bei, damit es weitergehen konnte.

Während der Pandemie entschloss man sich, unter Auflagen Neues zu wagen: Das »Treis-Open-Air 2021«. Das war ein Erfolg, weshalb auch für 2023 ein solches Event in Planung ist. Ohne Entgegenkommen der auftretenden Künstler und insbesondere eines genauso »verrückten« Veranstaltungstechniker-Teams um Dominic Schallenberg wäre das alles schlicht unmöglich, freuen sich die »Papalalas« über die breite Unterstützung.

Das Programm für das kommende Festival kann sich wahrlich sehen lassen: Am Freitag (25. 3.) wird mit »M.O.R.Z.E.« kraftvoller Coverrock mit eigener Note aus Allendorf/Lda. geboten; die Jungs um den stimmgewaltigen Frontmann Alex eröffnen das Festival feierlich und laut.

Im Anschluss stehen mit »RockZone« die Lokalmatadoren aus Treis, Staufenberg und Lollar auf der Bühne. Sie sind spätestens seit der Finalteilnahme bei »The Voice Kids« kein Geheimtipp mehr, sondern eine gewachsene Punk-/ Rock- und Grunge-Band mit vielen Eigenkompositionen und einigen Covers.

Starker Sound aus Treis: »Rebellion« sind am Freitag mit handgemachtem brachialem und ausgereiftem Heavy Metal am Start. Die Band hat unzählige Konzerte u.a. als Co-Headliner von »Running Wild« oder »U.D.O.« sowie zahlreiche Festivals (u. a. »Wacken Open Air« oder »Metal Mania«) gespielt.

Besondere Premiere

Vollgas geben »V.E.R.S.U.S.« aus Frankfurt/Main mit deutschrocktypischen Alltagsgeschichten von der Straße, mitten aus dem Leben. Auch Metal- und Punkeinflüsse bringen die Jungs auf die Bühne. 2019 gewannen sie den Bandcontest auf der Treiser Kirmes.

Auftakt am Samstag (25. 3.) ist mit »Torino«: Verdientermaßen haben die fünf Freunde 2022 den »No-Label«-Bandcontest in Gießen gewonnen. Musikalisch bewegt sich die Indie-Rockband aus Grünberg/Marburg zwischen den »Foo Fighters« und »The Killers«. Weiter mit »AngeEKELt«: harter deutscher Rock, verwurzelt im Punk, gepaart mit Hardcore- und Metal-Elementen.

Und dann: »Paddy goes to Holyhead«. Im 35. Jahr ihres Bestehens macht die Band erstmals in Treis Station. Mit vielen eigenhändig komponierten und getexteten Songs, die inzwischen Klassiker sind, starten die »Paddies« eine musikalische Reise zu den grünen Hügeln und Mooren Irlands, zu den grauen Arbeitervorstädten Belfasts und in die überschäumenden Pubs Dublins. Oder zurück nach Darmstadt, wo die Band herkommt.

Mit »The Lightning Strikes« folgt eine bunte Mischung aus mehreren Jahrzehnten Rockgeschichte. Die Band aus Gießen mit der charismatischen und stimmgewaltigen Sängerin Anika aus Treis begeistert mit ihren Neuinterpretationen bekannter Gassenhauer und einer eher untypischen Auswahl an Coversongs.

Ein würdiger Festival-Abschluss ist garantiert.

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