Vorerst keine Jubiläumsfeier

Staufenberg (vh). In diesem Jahr wollte der Sportverein 1921 Daubringen sein 100-jähriges Bestehen feiern. Die Damengymnastik-Abteilung würde am gleichen Tag gerne auf das 55-jährige Jubiläum anstoßen. Pandemiebedingt hat der SV-Vorstand bisher jedoch keinen Termin geplant.
Am 15. April 1921 wurde der Verein zunächst als Sport Club 1921 Daubringen in der damaligen Gaststätte »Zum Blauen Hecht« gegründet. Vorausgegangen waren Gespräche einiger Fußballspieler mit den beiden zu dieser Zeit bestehenden Turnvereinen zur Gründung einer Fußballabteilung. Diese blieben ohne Ergebnis. Zum Vorsitzenden wählte man Emil Walther. Weitere Gründungsmitglieder waren unter anderem Otto Weiss, Wilhelm Jahres und Heinrich Mohr. 1925 gründeten einige Spieler erneut einen Verein. Der »Vorwärts Daubringen« traf sich im Vereinslokal »Mellersch«. Beide Vereine wurden Anfang des Zweiten Weltkriegs verboten. Der Spielbetrieb kam zum Erliegen.
Um nach dem Krieg jeden Sportler mit einzubinden, wurde der Verein in Sportverein 1921 Daubringen umbenannt und weitergeführt. In der Chronik ist vermerkt, dass der SV damals mit den Spielern Vogel, Erhard Schäfer, Schmelzer, Panther, Hübner und den Brüdern Keil eine der besten Mannschaften des Landkreises Gießen hatte. Gute Spieler waren auch die drei Geissler-Brüder sowie Heinrich Sommer. Am 18. Juli 1958 fusionierte der Sportverein 1921 Daubringen mit dem Sportverein Grün-Weiß Mainzlar. Diese Spielgemeinschaft hatte jedoch nur bis ins Spieljahr 1962/63 Bestand.
1962 erhielt der Verein einen neuen Sportplatz, den die Gemeinde Daubringen anlegte. Somit fehlte nur noch ein neues Sportheim. So wurden alle Mitglieder aufgerufen zu helfen. Weil dieses Miteinander gute Früchte getragen hatte, installierte man auch eine Flutlichtanlage in Eigenleistung.
Den größten Erfolg errangen die Sportler in der Saison 1964/1965 mit dem Aufstieg in die Bezirksklasse. Bereits 1963/1964 erreichten die Fußballer die A-Klassen-Meisterschaft.
In der Bezirksklasse spielte man dann die folgenden Jahre, bis die Fußballmannschaft 1967 das bittere Los des Abstiegs traf. Von da an spielte man mit wechselnden Erfolgen in der A- und B-Klasse. Der SV Daubringen stand dreimal im Landratspokal-Endspiel, konnte jedoch kein einziges Mal den Pokal erringen.
Großen Anteil am Erfolg der Fußballer im SV Daubringen hatte Günter Handloser als Obmann und langjähriger Vorsitzender. Er prägte den Verein maßgeblich.
Damengymnastik seit 1966
1966 wurde die Damengymnastik-Abteilung gegründet. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten Therese Rudolph, Anneliese Zecher, Irene Handloser, Ute Vogel und Evelyn Hartmann, wobei Anneliese Zecher über viele Jahre der Abteilung vorstand. Therese Rudolph füllte die Aufgabe der Vergnügungswartin mit Bravour aus. Eine Damenfußballmannschaft wurde 1971 ebenfalls auf die Beine gestellt. Sie bestand aber nur wenige Jahre und löste sich wieder auf.
1975 rief Karl-Heinz Sommer auch für die Herren eine Gymnastikabteilung ins Leben. Kurze Zeit später folgte die Kinderturnabteilung. 1978 erweiterte der Verein sein Angebot um eine Senioren-Gymnastikabteilung unter Leitung von Milli Schimmel.
Dem Trend der Zeit folgend bekam der Verein 1981 auch eine Tennisabteilung und ein Jahr später einen Tennisplatz. Dieser wurde 2006 nach der Gründung der Beach-Volleyballabteilung in einen Beach-Volleyballplatz umgebaut, da Tennis schon jahrelang nicht mehr gespielt wurde.
Da man beim Fußball aufgrund der geburtenschwachen Jahrgänge nicht mehr genügend Spieler zusammenbekam, um den Spielbetrieb aufrechtzuerhalten, gab es 1984 einen Zusammenschluss zu einer Spielgemeinschaft mit dem SV Staufenberg. Diese war einer der ersten im Kreis.
Die Spielgemeinschaft endete 2004, danach beschränkte sich der Fußballbetrieb nur noch auf die Alten Herren und die Freizeitkicker.
Erst im Jahr 2010 ging eine neue Fußballmannschaft für den SV an den Start. Es handelte sich überwiegend um Spieler mit Migrationshintergrund und jesidischem Glauben mit Interesse für Fußball, für die der SV eine Plattform bot. Leider hielt diese Liaison nur zwei Jahre und so wurde die Mannschaft kurz vor dem Rundenstart im Juli 2012 wieder abgemeldet.
Der Verein musste naturgemäß, um am Fußballwettbewerb teilnehmen zu können, auch ein Kontingent an Schiedsrichtern stellen. Hierzu zählte insbesondere Ernst Hübner, der 1981 für über 2500 gepfiffene Spiele mit der goldenen Ehrennadel der Schiedsrichter-Vereinigung des Landkreises Gießen ausgezeichnet wurde. In der Zeit bis zu seinem Karriereende sind sicherlich noch einige 100 Spiele hinzugekommen.
Die Geselligkeit stand im Verein auch immer im Mittelpunkt. Der Verein richtete im Wechsel mit anderen Daubringer Vereinen die jährliche Kirmes bis Anfang der 1980er Jahre aus, danach wurde bis einschließlich 2018 jährlich das Haxenfest gefeiert.
Die Abteilungen des SV Daubringen im Jubiläumsjahr: Damengymnastik, Seniorengymnastik, Freizeitkicker, Aerobic-Pilates, Wassergymnastik, Volleyball, Beach-Volleyball, Kinderturnen und die jüngste Sportart Boule-Boccia. FOTO: PM