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Überraschung in Mainzlar: Neue Hoffnung auf Weiterbetrieb für die „Schamott“

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Von: Jonas Wissner

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Über die Zukunft des Werks in Mainzlar führen RHI Magnesita und der Betriebsrat nun Gespräche. 	ARCHIVFOTO: HENß
Über die Zukunft des Werks in Mainzlar laufen Gespräche. © Manfred Henss

Der Konzern RHI Magnesita soll mit dem Gedanken spielen, das Werk im Staufenberger Stadtteil zu erhalten. Es gibt Gespräche mit dem Wirtschaftsministerium.

Staufenberg - Eigentlich schien das Ende der traditionsreichen »Schamott« im Staufenberger Stadtteil Mainzlar (Kreis Gießen) längst besiegelt: Nachdem mehrere Schließungsdaten für das Werk im Raum gestanden hatten, kündigte der Wiener Konzern RHI Magnesita im September an, dass die Stilllegung für Ende 2022 geplant sei. Auf dieser Basis hatten Betriebsrat und Unternehmen schließlich eine Einigung erzielt, unter anderem über einen Sozialplan für die noch rund 130 Beschäftigten am Standort. Außerdem ging es um eine »Bleibeprämie« für rund 80 Mitarbeiter, um den Betrieb bis Ende 2022 zu sichern.

Nun gibt es nach Informationen dieser Zeitung erneute Hoffnung auf einen dauerhaften Weiterbetrieb: Laut Staufenbergs Bürgermeister Peter Gefeller laufen Gespräche mit dem Konzern sowie dem Landeswirtschaftministerium über eine Reaktivierung des vor Jahren stillgelegten Gleisanschlusses an der Schamott Richtung Lollar. »RHI überlegt sich, doch hier zu bleiben - abhängig davon, dass der Gleisanschluss wieder funktioniert«, so Gefeller.

Kreis Gießen: Gespräche über „Schamott“-Zukunft in Staufenberg-Mainzlar laufen

Er wolle sich weiter dafür einsetzen, dass der Standort erhalten bleibe. »Da sind wir in Gesprächen mit dem Wirtschaftsministerium, um eine Förderung hinzubekommen«, so Gefeller mit Blick auf die Gleis-Reaktivierung. Nun hänge viel davon ab, »wie die Landesregierung zu diesem Punkt steht«. Er gehe aktuell davon aus, dass RHI Magnesita »umgedacht« habe. Sollte es zu einer Einigung über den Bahnabschnitt kommen, sei der Konzern nach seinem Eindruck bereit, »erhebliche Summen« in das Werk zu investieren.

RHI Magnesita äußerte sich auf Anfrage nicht zu den Gesprächen und einen möglichen Weiterbetrieb der »Schamott« über 2022 hinaus. Derweil bestätigt das Hessische Wirtschaftsministerium, dass Verhandlungen zu dem Thema laufen: »Wir bemühen uns derzeit um eine Lösung und sind dazu bereits in Gesprächen. Derzeit ist ein gemeinsamer Gesprächstermin mit allen Beteiligten in Abstimmung«, heißt es aus der Pressestelle des von den Grünen geführten Landesministeriums. Zu Details - etwa der Frage, inwieweit und unter welchen Bedingungen die Gleis-Reaktivierung förderfähig sein könnte - äußert sich das Ministerium aber nicht. Denn es seien »noch einige Fragen - auch hinsichtlich einer etwaigen Förderung - zu prüfen«.

Staufenberg (Kreis Gießen): „Kämpfen weiter um das Werk“

»Generell sind wir in Verhandlungen, kämpfen weiter um das Werk«, sagte der lokale Betriebsratsvorsitzende Michael Schwarz auf GAZ-Anfrage. Sobald es dazu Konkretes gebe, werde man sich weiter äußern. (Jonas Wissner)

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