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Lumda hat noch Sprungtiefe

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Es gibt kein Zurück: Zwischen Himmel und Lumda springen die "Lommhöpper" (v. l.) Christian Grölz, Klaus Faulenbach, Marian Moldenhauer, Peter Gefeller, Markus Müller, Eckhard Höfeld, Gerhard Schwalb und Jürgen Puschmann. © Volker Heller

Staufenberg (vh). Einmal im Jahr, kurz vor oder nach dem meteorologischen Herbstanfang, schweben die Akteure des Mainzlarer Männerballetts »Lommhöpper« der Karnevalsabteilung des TV Mainzlar zwischen Himmel und Lumda. Dann probiert Peter Gefeller, bekanntlich Bürgermeister, von der wackligen Leiter aus, ob das Wasser an der Sprungstelle (200 Meter von der Lumdabrücke am Erlensee nach links) noch tief genug ist.

Mittlerweile sind die Herren in ihre Springklamotten geschlüpft, wichtig ist das einfarbige Polo- oder T-Shirt mit dem Uznamen darauf. Nun wird sich an den Händen gefasst, bis drei gezählt - und dann folgt der Sprung von der Böschung.

Diese auf den ersten Blick recht kuriose Tradition gibt es seit 2004. Sie wurde wie alles andere auch, zwei Jahre lang ausgesetzt. Vorigen Freitag, es war recht luftig, etwas trüb, staubtrocken und 24 Grad warm, holten acht Männer bei bester Laune das Versäumte nach.

Trainingsaison startet

Die Gaudi hat einen ernsten Hintergrund. In den Tagen nach dem Lumdasprung beginnt das Training für die kommende Karnevalsaison. Das tänzerische Thema ist derweil noch offen. Das werde im Laufe der kommenden Wochen gemeinsam erarbeitet, sagte Klaus Faulenbach.

Beteiligt am waghalsigen Lumdasprung waren Christian Grölz (Utzname Greenmän), Klaus Faulenbach (Pläätmän), Marian Moldenhauer (Träsmän), Peter Gefeller (Rächtsmän), Markus Müller (Gabelmän), Eckhard Höfeld (Wingmän), Gerhard Schwalb (Sternmän) und Jürgen Puschmann (Rockwooly).

Lommhöpper Jupp Lemmerz macht aus gesundheitlichen Gründen und weil er beruflich viel im Ausland unterwegs ist, den Sprung nicht mehr mit. Nach seinem Umzug 2004, Lemmerz wohnte zuvor in Linnich (Kreis Düren/NRW), konnte er die Mannsbilder von dem Ulk überzeugen, den das Männerballett »Rurhöpper« der Karnevalsgesellschaft »Fidele Brüder« Tetz (Ortsteil von Linnich) am dortigen Fluss Rur ausübte. Beide Männerballetts hatten sich damals sogar gegenseitig besucht.

Beim »Grand Prix der strammen Waden« des Hessischen Rundfunks im Januar 2011 hatten es die Lommhöpper in die Ausscheidungsrunde geschafft. Vom Auftritt in Fulda nahmen sie zwar die rote Laterne mit nach Mainzlar, aber beim vorherigen Casting in Frankfurt-Rödelheim waren die Lommhöpper als eine unter zehn von 120 Männerballetten ausgewählt worden. Beim Grand Prix wurde damals jede Tanzgruppe mit einem Video-Einspieler vorgestellt. Zu diesem Zweck war der Hessische Rundfunk im Januar bei Wintertemperaturen nach Mainzlar gekommen. Bürgermeister Peter Gefeller machte damals im Neopren-Shorty seinen Premieren- und damit Aufnahmesprung. Die Lommhöpper standen zuschauend an der Böschung.

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