Kein Preis, aber spannender Abend
Staufenberg/Berlin (jwr). Zwar hat es am Ende nicht für einen Preis gereicht, doch allein für die Erfahrung in Berlin hat es sich aus Sicht von Marina Grölz gelohnt: Die Leiterin des Rotgrabenhofs in Mainzlar war als eine von drei Personen im deutschsprachigen Raum in der Kategorie Biolandwirt für den renommierten »Ceres Award« nominiert, der am Dienstagabend im Rahmen der Gala »Nacht der Landwirtschaft« in Berlin verliehen wurde.
Der Preis wird vom Fachmagazin »Agrar-heute« und Sponsoren vergeben, diesmal gab es rund 200 Bewerber für zehn Kategorien.
»Es war schon ein bisschen stressig, ich hatte morgens noch Uni, bin dann vom Labor mit meinem Freund in den Zug nach Berlin«, berichtet Grölz, die zurzeit im zweiten Semester Nutzpflanzenwissenschaften in Gießen studiert. In ihrer Kategorie machte ein Kollege aus der Schweiz das Rennen, zum »Landwirt des Jahres« wurde ein Bauer aus Nordrhein-Westfalen gekürt. »Ich musste da nicht unbedingt gewinnen - es gibt einfach so viele coole Betriebe. Und allein für das Treffen in Berlin hat es sich schon gelohnt«, so die 23-jährige und damit jüngste Kandidatin aus dem gesamten Teilnehmerfeld. Vertreten gewesen sei bei der Gala »gefühlt alles, was Rang und Namen hat«, unter anderem Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner. Danach habe es bei der After-Show-Party viel Gelegenheit für Austausch gegeben. Grölz: »Die Preisverleihung hat die ganze Palette der Landwirtschaft abgebildet, es ist total spannend zu hören, was andere machen.«
Nun Fokus auf dem Studium
Sie will den Fokus nun neben dem Hofbetrieb auf ihr Studium legen, »das Ziel ist, den Master in einem Jahr in trockenen Tüchern zu haben«. Dann wolle sie weiter am Konzept des Hofs feilen, etwa in Sachen Direktvermarktung. »Durch das Netzwerk kommt man auch auf neue Ideen, da kann ich mich inspirieren lassen.« Sie habe sich allein schon über die Nominierung gefreut - und darüber, dass viele junge Landwirte im Rennen gewesen seien. »Das Potenzial an jungen Leuten ist da, sie haben Bock, wenn man ihnen nicht zu viele Steine in den Weg legt.«