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Im Mittelpunkt eine »Mond-Serie«

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Von: Volker Heller

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Eine Jazz-Matinee der Extraklasse lieferten v. l. Ralf Grützemacher (E-Gitarren), Wilmar Steup (Tenor- und Sopransaxofon), Sängerin Linde Drescher und Nicolas Reinschmidt (Kontrabass). © Volker Heller

Staufenberg (vh). Das Kulturcafé Daubringen im DRK-Haus erlebte mit der Veranstaltung Margots Jazz Lounge am Sonntagmittag eine glanzvolle Rückkehr in den Reigen der wertvollen Kleinkunstorte nach dem dritten Corona-Lockdown. Die als Open Air angedachte Jazz-Matinee musste jedoch wegen Dauerregens nach innen verlegt werden.

Wann immer es 2020 möglich war, haben die Musiker Ralf Grützemacher (E-Gitarren), Nicolas Reinschmidt (Kontrabass) und Wilmar Steup (Tenor- und Sopransaxofon) sowie Sängerin Linde Drescher voriges Jahr einige musikalische Lieblingsstücke aus Jazz, Blues oder Pop für sich neu entdeckt.

Kaléko vertont

Dabei ist ein überaus gefälliges Programm, durchaus mit Überraschungen, entstanden. Es verrät eine gute Portion Eigenständigkeit der Künstler. Herausstechend ist Dreschers markante Stimme. Sie interpretiert ausgesprochen deutlich. Weil man Texte versteht, fühlt sich der Zuhörer mittendrin im Geschehen und lauscht gebannt.

Bassist Reinschmidt legte die dicken Saiten zuverlässig auf. Für melodiöse Soli taugt sein Instrument naturgemäß nicht. Doch legte er zuverlässig ein Begleitfundament. Einfühlsam und einfallsreich verzauberten Grützemacher und Steup an ihren Instrumenten. Jeder noch so feine Ton wurde bedeutsam. Die Mond-Serie überlagerte das Programm: »How high the Moon«, »No Moon at all«, »Moon over Bourbon Street« und »Moondance«.

Andere Songs hatten eine interessante Geschichte: Die US-amerikanische Jazz- und Bluessängerin Nina Simone sang 1957 »My Baby just cares for me«. 30 Jahre später lief der Titel zu einem Chanel-Werbespot und wurde ein Welthit. Simone hatte die Rechte daran bereits verkauft und erhielt nur minimale Tantiemen.

Als Welturaufführung erklang das Gedicht »Weil du nicht da bist« von Mascha Kaléko.

Bei der Zugabe wurde ein Chanson verarbeitet: »Der Novak lässt mich nicht verkommen«.

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