Hofeinfahrt wird zur Galerie
Staufenberg (vh). Bei Karl Heinz Leinweber aus Treis denken viele: »Das ist doch der, der immer mit Günter Kröck zusammen eine Radtour in einem europäischen Land unternommen hatte« (von 1984 bis 2020). Der Mann ist auch mit dem Motorrad, einer Harley, rumgebrettert und - man glaubt es kaum - öfters auch in seinem Wohnort Treis anzutreffen. Doch Nichtstun dort ist nicht sein Ding.
Oft ist Leinweber mit der Kamera unterwegs, macht Schnappschüsse. Selbst den sehr scheuen Eisvogel hat er schon abgelichtet. Vieles schickt er dann seiner langjährigen Tageszeitung, der Gießener Allgemeinen, zu.
Reiseerinnerungen hatte er natürlich fotografiert. Doch aus manchem Motiv ist ein Acrylgemälde geworden; diese Kunstwerke hängen gut verteilt in der Wohnung.
»Eintracht«-Adler und Reisemotive
Weil der Platz drinnen langsam zu Ende ging, hat Leinweber jetzt das Außenareal einbezogen, konrekt die Stützwand an der Hofeinfahrt zur Goldbergstraße. Auf einer Länge von 21 Metern reiht sich ein Konglomerat von Einzelmotiven aneinander. Innerhalb von vier Wochen wurden sie mit wasserfester Acrylfarbe gemalt und zweimal mit Tiefengrund versiegelt. Als »Eintracht«-Fan hat Leinweber den roten Adler verewigt. Zwei grüne Laubfrösche stehen symbolhaft für die Trauung seiner mittleren Tochter. Es gibt etwa den Eisvogel, einen Furcht erregenden Hai oder eine Selbstkarrikatur auf dem Bike. An die Reisen in mittlerweile 48 Länder erinnert das Kuba-Motiv mit Che Guevara (»mein Freund«) im Vordergrund. Treiser Sehenswürdigkeiten wie der Erker beim Forsthaus oder die alte Wasserburg stehen mittig der Gemäldegalerie.