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Hoch motivierter Tross startet nach Sylt

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Von: Volker Heller

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Mit einem Prolog zu Sponsoren in der Region startete die Spendenradtour mit Ziel Sylt. FOTO: VH © Volker Heller

Staufenberg (vh). So schnell wie der Solmser Verein »Menschen für Kinder« hatte diesen Mittwoch wohl niemand so viel Geld »verdient«. Die Spendenradtour für diese Organisation von Staufenberg zur Insel Sylt startete am Mittwoch am Fahrradladen SoVelo an der Daubringer Straße mit dem Prolog. Initiator Erich Peter Hoepfner, Gerold Marondel, Jörg Köhler, Rüdiger Pfaff, Norbert Kuhnhenne, Volkmar Krieg, Zahnarzt Dr.

Hans-Jürgen Werdecker, Kai Weigand, Stefan Köhler, Dieter Greilich und Matthias Späth besuchten zunächst regionale Sponsoren. Bürgermeister Peter Gefeller zählt zwar nicht zum Tross nach Sylt, fuhr den Prolog aber mit und hatte einen Scheck des städtischen Magistrats über 1000 Euro dabei.

Hoch gestecktes Ziel: 100 000 Euro

Ladeninhaber Stefan Solbach spendierte dem Begleitfahrzeug Ersatzteile, dem Verein 500 Euro und dem Tross ein Trikot im Glasrahmen zur Erinnerung an diese Aktion. Wenige Hundert Meter und schon war der erste Zwischenstopp fällig. Bei Werdecker in der Rathausstraße lag ein dicker Brocken bereit. Jahrelang hatten seine Patienten ihr Altgold gesammelt. Das ergab jetzt eine Schecksumme über 16 700 Euro. Der Zahnarzt legte 1000 Euro dazu, seine Mitarbeiter 300 Euro, sodass nochmal ein Scheck über 1300 Euro zustande kam. Machte bis dahin insgesamt 19 500 Euro - kaum dass die Herren einmal richtig in die Pedale getreten hätten. Dabei lagen noch etwa 1000 Radkilometer vor ihnen.

In Pohlheim haben die Steuerberater Ernst-Michael Rinn und Alexander Berger für das Spendenkonto weitere 2000 Euro übergeben.

Das erklärte Ziel lautet: Pro gefahrenen Kilometer einen Euro für den Verein sammeln. »Menschen für Kinder« unterstützt seit 25 Jahren deutschlandweit insbesondere an Krebs und Leukämie erkrankte Kinder und deren Familien. Greilich und Späth sind vom Vereinsvorstand und zählen als eine Person. Somit wären zehn Radler jeweils zehn Tage unterwegs. Zehn mal zehn mal 1000 ergäben 100 000 Euro.

Beim Prologstart lag die Spendensumme bei 53 700 Euro, abends sollten es 60 000 Euro sein. Würden die Euros auf dem Weg nach Norden überall so reichlich fließen wie in der Region, wäre das angestrebte Ziel realistisch. Kämen wenigstens 70 000 Euro zusammen, der hoch motivierte Tross schätzte sich überglücklich.

Am Himmelfahrtstag morgens um neun Uhr am Staufenberger Rathaus schickte Pfarrer Traugott Stein die muntere Schar in ihren teils farbenfrohen Trikots mit einem Segensspruch auf die Strecke. Bürgermeister Gefeller dankte allen Spendern und Sponsoren - und los ging’s. Das von der Gießener Firma Avis zur Verfügung gestellte Begleitfahrzeug fährt Jörg Marondel. Auf drei Seiten warben Aufkleber für die Spendenradtour. Wiederum dauerte es nicht lange bis zum ersten Scheck-Zwischenstopp in Ruttershausen. Beim Prolog hatte die Firma Weimer nämlich nicht mehr in die Planung gepasst.

Ab dort wurden die Abstände dann deutlich größer. In Cölbe übergab Robert Horst, Vertriebsleiter der Firma Jordan, 2000 Euro. Angekommen in Korbach, wartete dort bereits Bürgermeister Klaus Friedrich.

Einen Scheck des Vereins über 47 000 Euro bringen die Radler in Göttingen vorbei, wo ein alter Bekannter, Prof. Christoph Kram, auf sie wartet. Er zeigt ihnen den Arbeitsplatz, Kinderonkologie der Universitätsmedizin.

In Hameln wedelt der Büroeinrichter Pro-Office-Gruppe mit einem 1000-Euro-Scheck. Die Stadt Hannover hat auf dem Opernplatz einen Empfang vorbereitet. Wiederum wechseln 1000 Euro den Besitzer. In Elmshorn hat Stefanie Hohlmeyer (Inneneinrichtungen) in Eigeninitiative weitere Gewerbetreibende akquiriert. In Husum wartet der stellvertretende Bürgermeister.

Abschlussroute auf der Insel

Auch sportlich gesehen ist die Tour ehrgeizig: Pro Tag sollen bis zu 120 Kilometer zurückgelegt werden, jeweils mit einem Stopp mittags und abends. Laut Plan am 4. Juni in Sylt angekommen, wollen die Radler eine Inselradtour absolvieren und schauen bei Geschäftsleuten und Restaurantbesitzern vorbei. Im »GenussKontor« in Keitum schließlich wird ein Designstuhl der Firma Interstuhl (schwäbische Alb) für den guten Zweck versteigert.

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