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Für Erhalt der »Schamott«

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Von: Jonas Wissner

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Staufenberg/Gießen (pm/jwr). Kürzlich hatte der Wiener Konzern RHI Magnesita mit der Ankündigung überrascht, das Mainzlarer Werk (»Schamott«) nun doch noch ein Jahr länger als geplant zu betreiben und den zweiten Tunnelofen erst Ende 2022 stillzulegen. Nun äußert die Industriegwerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) Kritik an dieser erneuten Kehrtwende und setzt sich für einen dauerhaften Weiterbetrieb ein.

Die Schließung bis Anfang 2022 sei eigentlich beschlossene Sache gewesen. »Vor wenigen Tagen erst hatten Betriebsrat und Geschäftsführung einen Sozialplan und Interessenausgleich für die Beschäftigten abgeschlossen«, ruft die Gewerkschaft in Erinnerung. »Wir haben immer gesagt, dass die Entscheidung zur Schließung ein Fehler ist«, wird der Betriebsrat zitiert. »Es ist schön, dass dies jetzt auch der Arbeitgeber merkt.«

Für die Beschäftigten fordern Betriebsrat und IG BCE ein »Ende der Unsicherheit«. Die Unternehmensleitung in Wien müsse »endlich erkennen, dass das Werk in Mainzlar für den Konzern unverzichtbar ist«, sagt der Betriebsratsvorsitzende Michael Schwarz, und weiter: »Der Betriebsrat hat bereits ein Konzept für den Weiterbetrieb vorgelegt. Wir brauchen nun ein klares Bekenntnis zum Standort, verbunden mit den nötigen Investitionen.«

Die Menschen im Betrieb sehnten sich nach einer klaren Perspektive. »Der Arbeitgeber darf die Beschäftigten nicht länger hinhalten«, so Julian Fluder, zuständiger Gewerkschaftssekretär bei der IG BCE. »Was bis jetzt passiert ist, grenzt an psychischem Mobbing.«

Ziel: Dauerhafter Weiterbetrieb

Sollte es keine Zusage zum dauerhaften Weiterbetrieb geben, erwartet die Gewerkschaft, dass sich das Unternehmen an die ausgehandelten Vereinbarungen hält. »Außerdem verlangen wir vom Konzern einen zusätzlichen Bonus für diejenigen, die erst einmal bleiben sollen, nur um dann später doch ihren Arbeitsplatz zu verlieren«, heißt es in der Mitteilung der Gewerkschaft weiter.

Die Mitglieder der IG BCE seien bereit, »für ihre Zukunft zu kämpfen«. Das hätten sie im Verlauf der Verhandlungen über die Zukunft des Werks gezeigt. »Das werden sie weiter tun«, sagt Fluder, »und wenn nötig, werden wir auch zur Unternehmenszentrale in der Kranichberggasse in Wien kommen«.

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