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Erschließung bis Frühjahr 2022

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Die Beteiligten, darunter Staufenbergs Bürgermeister Peter Gefeller (6. v. l.), führen den symbolischen Spatenstich für die Erschließung des interkommunalen Gewerbegebiets im Ebsdorfergrund durch. © Kim Luisa Engel

Lange hat es gedauert, nun kann es endlich losgehen. Am Dienstag haben die Beteiligten den symbolischen Spatenstich für das interkommunale Gewerbegebiet »InterKom I und II« gesetzt. Staufenbergs Bürgermeister Peter Gefeller spricht von einer »Win-win-win-Situation«.

Knapp ein Dutzend Männer steht auf einem Feld bei Heskem im Ebsdorfergrund vor einem großen gelben Bagger. Mit dem Gerät wird das interkommunale Gewerbegebiet »InterKom I und II« erschlossen. Doch für den symbolischen Baubeginn stemmen alle erst einmal ihre Spaten in den Boden und werfen die gelockerte Erde in die Luft. Es kann losgehen!

Ende 2019 gründeten die beiden Städte Staufenberg und Marburg sowie die Gemeinde Ebsdorfergrund die »InterKom GmbH«, um acht Hektar neues Gewerbeland auf den Weg zu bringen. Damals bezeichnete der Staufenberger Bürgermeister Peter Gefeller das zukünftige Gewerbegebiet als »Pilotprojekt mit Ausnahmecharakter«, beteiligen sich doch drei Kommunen aus zwei Landkreisen. Auch im hessischen Innenministerium war man sich der Einmaligkeit des Projektes bewusst: 75 000 Euro Fördergeld aus dem Programm für interkommunale Zusammenarbeit wurden beigesteuert. Im Dezember 2020 bezuschusste das Land Hessen das »Leuchtturmprojekt« mit weiteren 1,5 Millionen Euro.

Neben Gefeller waren auch die Bürgermeister Andreas Schulz (Ebsdorfergrund) und Wieland Stötzel (Marburg) in Vertretung von Oberbürgermeister Thomas Spies zugegen. Die Rathauschefs freuten sich darüber, dass heimische Unternehmen die europaweite Ausschreibung der anstehenden Erschließungsarbeiten gewonnen haben. So ist das Ingenieurbüro Grohmann aus Allendorf/Lumda für die Planung zuständig. Das in Marburg ansässige Bauunternehmen Fritz Herzog führt die Arbeiten aus. Die Breitband-Gesellschaft Marburg-Biedenkopf GmbH hat bereits vorab einen Glasfaseranschluss gelegt. Abgeschlossen sein soll die Erschließung im ersten Quartal 2022, sodass ab Sommer gebaut werden könnte.

Ziel: Arbeitsplätze vor Ort

Das große Ziel der drei Bügermeister ist laut Schulz, mit »InterKom« Arbeitsplätze in die ländliche Region zurückzuholen. Denn die seien in den vergangenen Jahren immer mehr verloren gegangen. »Wir müssen die Arbeit dahin zurückholen, wo die Menschen sind«, sagte er. Gefeller bezeichnete das interkommunale Gewerbegebiet als »Win-win-win-Situation«. Alle drei Kommunen profitierten davon, nicht zuletzt wegen der anfallenden Gewerbesteuern. Als den vierten Gewinner benannte Gefeller die Menschen der Region. Sie fänden nun wieder Arbeitsplätze vor Ort vor, was letztendlich auch die Umwelt weniger belaste.

Laut »InterKom«-Geschäftsführer Norbert Mai sind bereits alle Flächen von Unternehmen reserviert. Er schätzt, dass es in 80 Prozent der Fälle zu einem Verkauf komme und sich später etwa 20 Unternehmen in »InterKom I und II« ansiedeln werden. Später soll eine Ausweitung auf III und IV folgen. Das Spektrum der Interessenten reicht von Handwerksbetrieben über eine Konditorei bis hin zu Banken. Auch eine Tankstelle und ein Mischgebiet mit Büroräumen sind geplant. »So soll es auch sein«, sagte Mai über die bunte Mischung. Logistiker und der großflächige Einzelhandel seien von der Ansiedlung im Gewerbegebiet ausgeschlossen.

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