Ab Oktober soll der Strom fließen

Staufenberg (vh). Spätestens im Oktober gehen die drei im Bau befindlichen Windräder des Bürgerwindparks Lumdatal im Staufenberger Stadtwald ans Stromnetz. Bürgermeister Peter Gefeller hatte nun eine Besuchergruppe aus der ungarischen Partnergemeinde Tarjan zu Gast. Gemeinsam erradelten sie interessante Örtlichkeiten wie den Solarpark Daubringen und den Windpark.
Sollte das Wetter in dieser Woche mitspielen, werden die Maschinenhäuser mit Generatoren, Rotoren und Rotorblätter installiert. Der riesige, 190 Meter hohe und gelb gestrichene 800-Tonnen-Kran steht jedenfalls bereit.
Bürgerbeteiligung
Wenn sich die Rotorblätter drehten, ragten deren Spitze 240 Meter über den Waldboden, informierte Gefeller. Damit seien sie dann nochmal 40 Meter höher als die vier Windräder bei Hassenhausen. Die Windräder erzeugten dreimal sechs Megawatt Nennleistung und lieferten 40 Millionen Kilowattstunden jährlich. Abgerechnet seien Abschaltzeiten, die durch Vogelflug oder Stromüberschuss entstehen könnten. Das entspräche dem anderthalbfachen Stromverbrauch der Stadt Staufenberg (Haushalte und Betriebe).
Acht Cent pro KWh seien garantiert, so Gefeller. »Wir erwarten einen deutlich höheren Betrag.« Momentan liege der an der Leipziger Strombörse bei 42 Cent je KWh. Unter solchen Umständen stiege auch die momentan bei drei Prozent garantierte Rendite auf einen zweistelligen Prozentbetrag an. Noch diesen Herbst werde das Beteiligungsverfahren in Gang gesetzt. Von den 40 Millionen Euro Gesamtkosten für drei Windräder würden 33 Millionen als Fremdkapital via Bankkredit aufgebracht. Von den sieben Millionen Eigenkapital brächten die an der Energiegesellschaft Lumdatal beteiligten Kommunen einerseits und andererseits die Bürger jeweils die Hälfte auf. Die Bürgerbeteiligung läuft über eine Mitgliedschaft in der Energiegenossenschaft Sonnenland.
Gefeller denkt bereits an die Zukunft. Während der Windpark bei Staufenberg wegen der kürzeren Entfernung im Umspannwerk Hassenhausen angeschlossen wird, sollen alle zukünftigen Windparks dem Umspannwerk bei Treis zufließen. Am Ende stünden 40 Windräder im Lumdatal (eingerechnet der zwei bestehenden Windparks in Rabenau).
Wenn sich das Verfahren für die Erzeugung von Wasserstoff aus Windenergie (grüner Strom) im kleineren Umfang wirtschaftlich lohne, könne er sich eine Wasserstoffproduktion beim Umspannwerk Treis vorstellen, so Gefeller. Bei Stromüberschuss bräuchte man die Windräder dann nicht mehr abzustellen.