»Sicherstellen, dass sie nicht ohne Geld dastehen«
Gießen (pm). Ukrainische Kriegsflüchtlinge, die bis 31. Mai eine Fiktionsbescheinigung erhalten haben und aktuell noch vom Landkreis Asylbewerberleistungen erhalten, sollten beim Jobcenter Gießen zeitnah Arbeitslosengeld II beantragen, um sicherzustellen, dass sie ab 1. September nicht ohne Geld und Krankenversicherung dastehen.
Darauf weist das Jobcenter Gießen in einer Pressemitteilung hin. Es bittet insbesondere Ehrenamtliche, die Kriegsflüchtlinge betreuen, diese bei einer zeitnahen Antragstellung zu unterstützen.
Der Hintergrund: Seit dem 1. Juni erhalten die im Kreis Gießen wohnenden Kriegsflüchtlinge vom Jobcenter Sozialleistungen aus einer Hand, bis zu diesem Zeitpunkt zahlte der Landkreis den Menschen Asylbewerberleistungen. In den vergangenen vier Wochen haben bereits knapp 750 Flüchtlinge aus der Ukraine für sich und ihre Familien den Wechsel zum Jobcenter Gießen beantragt.
»Wir haben diesen Kraftakt bisher sehr gut gemeistert«, erklärt Jobcenter-Geschäftsführerin Monika Kessler, Zugleich erinnert sie allerdings: »Für alle Ukrainer, deren Fiktionsbescheinigung vor dem 1. Juni ausgestellt wurde, zahlt der Landkreis nur noch bis zum 31. August Asylbewerberleistungen.«
Termin möglichst im Juli buchen
Wer weiter Unterstützung benötige, müsse beim Jobcenter rechtzeitig einen Antrag stellen. Die Jobcenter-Geschäftsführerin rechnet mit bis zu 1500 Menschen, auf die das zutreffen könnte und weist darauf hin, dass in der Antragsannahme in den nächsten Wochen noch Kapazitäten frei sind. Die Menschen sollten sich daher möglichst im Juli unter www.jobcenter-giessen.de/ukraine einen Termin buchen: »Wenn die Anträge geballt und erst Anfang August gestellt werden, können wir unter Umständen nicht sicherstellen, dass jeder Haushalt nahtlos mit Geld und Leistungen der Krankenversicherung versorgt ist.«
Laut Kessler genügt es zunächst, die notwendigen Unterlagen wie Pass, Fiktionsbescheinigung sowie Nachweise für Krankenversicherung und ein deutsches Konto zum Termin mitzubringen. Im Jobcenter selbst werden Dolmetscher vor Ort sein und die Menschen durch Fachkräfte beim Ausfüllen der Antragsformulare unterstützt. Auch hierzu gibt es unter der genannten Internetadresse weitere Hinweise.