Wartelisten der Kitas füllen sich
Reiskirchen (con). Wie steht es um den Platz in den Kindertagesstätten in Reiskirchen? Mit dieser Frage beschäftigte sich am Montag der Jugend, Senioren, Kultur- und Sozialausschuss der Gemeindevertretung. Bekanntlich sind die Plätze in den Einrichtungen rar: Lediglich in den Kitas Anne Frank (noch 1 Platz ab 3 Jahre und bis zu 3 U3-Plätze) sowie in der Kita Lindenstruth (1 Ü3 Platz) sind noch kleinere Kapazitäten für die Betreuung vorhanden - alle anderen Kitas haben bereits Wartelisten;
es gab auch schon Absagen für Betreuungsplätze. Das berichtete Stefanie Abendroth und merkte an: »Sollte die neue Kita ›Zwergenland‹ in der Siemensstraße nicht bis Ende 2021 ihren Betrieb aufnehmen können, werden wohl weitere Absagen erfolgen müssen.«
Richtlinien in Arbeit
Insbesondere die verstärkte Nachfrage nach U3-Betreuungsplätzen wird die Gemeinde in Zukunft vor Herausforderungen stellen. Wann die neue Kita ihren Betrieb aufnehmen kann, sei noch unklar, berichtete Bürgermeister Dietmar Kromm: »Die Stelle einer Kita-Leitung ist aktuell ausgeschrieben - sollten wir hier schnell fündig werden, kann ein pädagogisches Konzept erarbeitet werden.« Allerdings ist der angedachte Starttermin im August wohl nicht mehr realisierbar. Im Hinblick auf Gebührenausfälle durch coronabedingte Einschränkungen des Betriebs berichtete Kromm, das Land habe mittlerweile reagiert; die Gemeinde habe rund 107 000 Euro zur Kompensation erhalten.
Diskutiert wurde ein Antrag der SPD: Die Fraktion möchte, dass die Gemeinde gemeinsam mit den Sportvereinen Richtlinien zur Ehrung von Sportlern aus Reiskirchen erstellt. »Wir finden, dass es an der Zeit ist, die sportlichen Leistungen in der Gemeinde auszuzeichnen«, erklärte Frank Arnold (SPD). Dabei sollten nicht nur Top-Sportler bedacht werden - auch wichtige Funktionäre in den Vereinen könnten auf diesem Wege geehrt werden. Doch auch wenn der Antrag eine einstimmige Beschlussempfehlung aus dem Gremium erhielt, so gab es auch reichlich Kritik: »Die Idee ist gut - aber wie soll man das umsetzen?«, fragte Jörg Langsdorff (CDU). Insbesondere die Abgrenzung der Vereinsarbeit im sportlichen Bereich von anderen Bereichen sei schwierig: »Dann werden gute Sportler ausgezeichnet, aber andere Vereine, die auch viel für die Gemeinde tun, gehen leer aus?« Der Kritik schlossen sich auch die Freien Wähler an. Richtlinien sollen nun gemeinsam erarbeitet werden.
Im weiteren Verlauf stellte sich die 2014 gegründete Reiskirchener Ehrenamtsagentur vor. Zudem berichtete Anna Erb, Touristikbeauftragte der »Gießener Lahntäler« über das Tourismuskonzept der sechs Nordkreis-Kommunen.