Vorsicht Ameisenbläuling!
Reiskirchen (us). Ein neues Konzept für die Entwässerung soll das lang ersehnte Baugebiet »Beune« in Burkhardsfelden endlich ins Ziel verhelfen. Ein Rückhaltebecken an der Jossoller ist vom Tisch. Stattdessen soll die Entwässerung über eine unterirdische Rückhaltung im Baugebiet selbst bewerkstelligt werden.
Diese Lösung sei möglich, weil der private Investor, der die »Beune« entwickeln will, auf zwei Bauplätze verzichtet, erläuterte Planer Mathias Wolf am Mittwoch in einer Sitzung des Reiskirchener Bauausschusses.
Parkplätze
Und sie erscheint notwendig, weil auf dem Gelände nahe des Jossoller-Bachs, das für das Rückhaltebecken vorgesehen war, der Wiesenknopf wächst. Die Pflanze ist ein Indikator für das Vorhandensein des Ameisenbläulings, und dieser geschützte Falter hat schon manche Planung zu Fall gemacht. Erst kürzlich wurde ein Baugebiet in Rödgen aus diesem Grund zu den Akten gelegt. Aber auch die TSG Reiskirchen hat mit dem Schmetterling beim Sportplatz-Bau Erfahrungen gesammelt.
In Burkhardsfelden will man sich solche Probleme vom Leib halten. Deshalb die unterirdische Rückhaltung als Lösung, »die auch wirtschaftlich darstellbar ist«, wie Wolf sagte. Die Fläche obendrüber könnte für Stellplätze oder auch Ladestationen genutzt werden. Der Planer geht davon aus, dass die Wasserbehörde diesen Weg mitgeht. Ortsvorsteher Ingo Rühl regte an, auch von der Bergstraße aus eine Zufahrt ins Neubaugebiet für Pkw zu schaffen, zumindest als Einbahnstraße.
Die Reiskirchener Gemeindevertretung muss die geänderte Planung noch einmal beschließen. Der Satzungsbeschluss für die Burkhardsfeldener »Beune« könnte noch vor der Sommerpause gefasst werden. »Im optimalen Fall«, wie Wolf einschränkte.