Skepsis gegenüber Fotovoltaik auf dem Acker
Reiskirchen (son). Nur zur Beratung war dem Bauausschuss in Reiskirchen ein Beschlussvorschlag zur Errichtung zweier Solarparks in der Gemarkung Ettingshausen vorgelegt worden. Die Gremiumsmitglieder sahen noch eine Menge Beratungsbedarf.
»Wir informieren hiermit die Gemeindevertreter und müssen uns darüber klar werden, ob wir so etwas wollen oder nicht«, sagte Bürgermeister Dietmar Kromm. Gegenstand der Diskussion sind zwei Flächen in der Gemarkung Ettingshausen, wo ein Investor, die AQ Ampere, gerne Solarparks errichten möchte. Es geht dabei zum einen um die Flächen mit Flurnamen Bienhecke/ Im Fuchsloch und zum zweiten um die Bereiche Hormesse, Bei der Grube/Buchstumpf/Steege. Als Planziel ist die Ausweisung eines Sondergebietes für Fotovoltaikanlagen genannt.
Im Ortsbeirat Ettingshausen sei bereits darüber gesprochen worden - »ganz unterschiedlicher Meinung ist man dort«, berichtete Petra Süße (CDU) im Bauausschuss. Sie werde daher keine Empfehlung aussprechen. Es überwiege in der Bevölkerung eher der Unmut darüber, gute Ackerflächen mit einem Bodenwert über 50 für Fotovoltaik aufgeben zu wollen und gleich zwei unterschiedliche Standorte aufzumachen. Auch die Grünen im Ortsbeirat sähen Nachbesserungsbedarf. »Es sind einfach zu viele Fragen offen«, sagte Süße.
Auch die SPD zeigte sich skeptisch. »Fotovoltaik gehört aufs Dach und nicht auf den Acker«, sagte Reinhard Strack-Schmalor. Hier sei auch ein Zielabweichungsverfahren des Regionalplanes vonnöten. »Der Regionalplan wurde ja erst kürzlich angepasst - jetzt noch mal was ändern zu wollen, ist doch unglaubwürdig.« Außerdem sei auch die Zerstückelung der Flächen nicht empfehlenswert. Allessandra Keil von den Freien Wählern regte an, dass sich die Gemeinde grundsätzlich darüber verständigen solle, wie man mit solchen Angeboten umgehe. »Wir brauchen einen Kriterienkatalog, wo wir festlegen, wie und wo wir uns so etwas vorstellen können, damit wir auch Angebote wie diese schneller und besser bewerten können.« Bürgermeister Kromm regte in diesem Zusammenhang die Etablierung eines Flächennutzungsplans »Energie« für Reiskirchen an. Das Thema wird weiter beraten.