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Pfarrer Sandori entpflichtet

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Von: Ralf Bender

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Pfarrer Dieter Sandori (vorne, 4. v. l.) - umgeben von Wegbegleitern und den Vorständen aus Burkhardsfelden und Lindenstruth - wurde von Propst Matthias Schmidt (l.) entpflichtet. © Ralf Bender

Reiskirchen (rbe). In einem Gottesdienst wurde Pfarrer Dieter Sandori von seinem Dienst in den Kirchengemeinden Burkhardsfelden und Lindenstruth entpflichtet. Den förmlichen Akt nahm Propst Matthias Schmidt vor, nachdem er die Urkunde über die Ruhestandsversetzung verlesen hatte.

Weggefährtinnen und Weggefährten von Sandori gestalteten den Gottesdienst mit, zu dem Carla Reuter vom Kirchenvorstand begrüßte. Mit Diakon Rudolf Montermann von der katholischen Pfarrei St. Marien hat Sandori fast zwei Jahrzehnte lang gemeinsam die Schulgottesdienste an der Kirschbergschule Reiskirchen gestaltet. Mit Gemeinschaftspastor Anderson Husemann wurden sowohl im Haus der Chrischonagemeinschaft als auch in der Kirche die Gottesdienste zur Allianzgebetswoche gefeiert. Pfarrerin Hildegard Bergdolt aus Nürnberg ist eine Studienkollegin, die schon bei der Ordination und Amtseinführung dabei war. Aus Reiskirchens Partnergemeinde Muttersholtz im Elsass war Pfarrerin Carmen Dölling-Clément gekommen, mit der ein Jugendaustausch zwischen den beiden Gemeinden organisiert wurde. Ebenso am Gottesdienst beteiligt waren Dekanin Barbara Lang und der stellvertretende Dekan Hans-Theo Daum.

Es sang der evangelische Kirchenchor die beiden Choräle »Jesus ist kommen« und »Geh aus, mein Herz, und suche Freud«. Dirigiert wurde er von Sarah Breitstadt. Die Orgel spielte Gerhold Schultz. Margarethe Klapproth, die Küsterin, hatte den Gottesdienstraum wunderbar vorbereitet und geschmückt.

Pfarrstelle ist

ausgeschrieben

Seine letzte Predigt hielt Sandori über Abraham, der mit 75 Jahren von Gott den Auftrag erhält, sein Vaterland, seine Verwandtschaft und seines Vaters Haus zu verlassen, um in ein fremdes Land zu ziehen, das Gott ihm erst noch zeigen will.

Das Leben ist gekennzeichnet von meistens freiwilligen Aufbrüchen in neue Lebensabschnitte. Sandori ließ seine Aufbrüche Revue passieren: vom behüteten Elternhaus an die Studienorte und 1986 nach Reiskirchen. 20 Jahre lang teilte er die Pfarrstelle mit seiner Frau Ingrid Volkhardt-Sandori, die seit Januar im Ruhestand ist und für die Kirchengemeinde Lindenstruth zuständig war, bis sie 2010 nach Sellnrod/Altenhain wechselte.

An keinem anderen Ort hat Sandori bisher länger gelebt als in Reiskirchen. Die Kirchengemeinden und das Dekanat Kirchberg sind ihm zur Heimat geworden. Dazu haben die vielen Menschen beigetragen, die ihm begegnet sind.

Sandori ermutigte die Gemeinde, alle könnten nach dem Segen am Ende des Gottesdienstes aufbrechen: »Neue Wege werden gut, wenn wir sie mit Gott gehen.«

Für die Kirchengemeinden lässt sich noch nicht sagen, wie es weitergehen wird. Die Pfarrstelle ist im Amtsblatt der Landeskirche ausgeschrieben. So bleibt die nahe Zukunft ein Stück weit offen.

Im Anschluss an den Gottesdienst hatten der Kirchenvorstand und die Vereine vor der Kirche gedeckte Tische vorbereitet. Es gab Kaffee, Kuchen und kalte Getränke. Währenddessen sprachen Vertreterinnen und Vertreter der Vereine Grußworte, der evangelische Kindergarten und andere steuerten Programmpunkte zum Abschiedsfest bei.

Als Pfarrer Sandori am Ende für alle guten Worte und Wünsche dankte, sagte er, er habe noch einmal sehr gebündelt wahrgenommen, dass er tatsächlich viel Schönes zurücklasse, er sei aber auch neugierig auf das, was für ihn jetzt komme.

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