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Ein Drittel der Vereinsgeschichte mitgeprägt

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Neben den Gastchören gestaltet der Chor Belcanto des Sängerkranz Bersrod den Konzertabend. © Carolin Launspach

Reiskirchen (la). Der Sängerkranz Bersrod lud für Samstag zum Chorkonzert unter dem Motto »Ein Abend für Otto« ein. Es bot den Rahmen, um den langjährigen Vorsitzenden Otto Armstroff zu verabschieden und sein Engagement für den Verein gebührend zu würdigen. In der voll besetzen Sport- und Kulturhalle kamen die Gäste in einen Musikgenuss, der von den Chören Belcanto Bersrod, Concordia Liederkranz Ettingshausen, Chorgemeinschaft Harbach/Hattenrod und dem gemischten Chor Nieder-Bessingen gestaltet wurde.

Nach der Begrüßung durch Maike Thiel führte Jerena Weigand durch den Abend.

Konzert der Ehrung passender Rahmen

Frank Arnold hielt zunächst die Laudatio auf Otto Armstroff. Jahrgang 1948, wuchs der in Bersord auf und engagierte sich in Vereinen - allen voran im Sängerkranz, dem er 1965 beitrat. Mit 26 übernahm er schon Verantwortung als des Schriftführer, von 1979 bis Oktober 2022 dann als Vorsitzender. 43 Jahre hielt er somit die Verantwortung für »seinen« Verein in der Hand. Nicht weniger als ein Drittel der Sängerkranz-Geschichte hat Armstroff mitgeprägt.

Zu den Meilensteinen dieser Zeit gehörten die Gründung des Frauenchores 1975 oder eines Projektchores 2003, aus dem später der Chor Belcanto hervorging. Ebenfalls modernere Verwaltungsabläufe, neue Chorliteratur oder Veranstaltungen wie Kirchenkonzerte habe Armstroff eingeführt.

Auch gründete sich unter seiner Verantwortung ein gemischter Chor; aus der Not heraus, da der Männerchor nicht mehr genügend Sänger hatte. 2012 aber kam das Aus, Ende 2015 auch für den Frauenchor. Überalterung oder Wegfall der Männerstimmen waren die Gründe.

Die Meilensteine waren oft verbunden mit Widerständen. Armstroff, so der Laudator, sei hier stets ein Mann des Ausgleiches gewesen. »Er hat immer Wert auf ein harmonisches und respektvolles Miteinander im Chor, im Gesangverein, aber auch zwischen den Ortsvereinen gelegt.«

Neben vielen Auszeichnungen bekam Armstroff 2019 den Ehrenbrief des Hessischen Sängerbundes für 40-jährige Tätigkeit als Sängerkranz-Vorsitzender. Überdies füllte er weitere ehrenamtliche Tätigkeiten in oder für sein Bersrod aus, nicht selten in verantwortlicher Position. Er war so etwa »Motor« der im Jahr 2000 gegründeten Veranstaltungsgemeinschaft Bersrod. Zudem dokumentierte er seit den 60ern das Dorf- und Kulturleben.

Für das außergewöhnliche Engagement hatte die Mitgliederversammlung bereits im Herbst Otto Armstroff einstimmig zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Am Samstag wurde nun die Urkunde an den sichtlich gerührten Otto Armstroff überreicht. Auch Gäste wie Hans-Georg Teubner-Damster (Vorsitzender Ohm-Lumdatal-Sängerbund) oder Stefan Becker (Pfarrer der Kirchengemeinden Bersrod-Beuern) drückten ihre Wertschätzung aus. Nicht anders Bürgermeister Dietmar Kromm, der die Familie Armstroff und allen voran Otto als »Macher« bezeichnete. Vereine leisteten eine der wichtigsten Arbeiten in und für die Gemeinschaft.

Ortsvorsteher Eric Gerhard zufolge bringt Chorgesang Menschen zusammen, und Hans-Joachim Hofmann (Vorsitzender der Vereinsgemeinschaft) bezeugte, dass es »Otto gelungen sei, ein Kulturgut zu erhalten und fortzuführen.«

All diese Worte wurden von gesanglichen Hochgenüssen der Gastchöre umrahmt. Wobei Belcanto unter anderem mit »Hallelujah« von Leonard Cohen dem Abend eine festliche Note verlieh. Alle Vereine hatten eine besondere Beziehung zu Armstroff.

Eine besondere Überraschung hatte der Vorstand für seinen Ehrenvorsitzenden parat: Dr. Ulrich Hentschel und Mick Keller boten dem Publikum mit Zauberkunst und Musik eine »Magical mystery tour«. Otto Armstroff blieb am Ende nur, »Danke« zu sagen - an die Bersröder Vereine und alle, die diesen Abend zu einem besonderen machten.

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tb_ber2_240423_4c_2 © Carolin Launspach

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