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Raser in der Spielstraße

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Von: Stefan Schaal

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Viele Autofahrer halten sich nicht an die vorgeschriebene Schrittgeschwindigkeit. © Stefan Schaal

Schrittgeschwindigkeit ist am Hüttenberger Heimatmuseum in Leihgestern vorgeschrieben. Doch nur wenige Autofahrer halten sich daran. Anwohner wehren sich seit Jahren dagegen - und haben konkrete Vorschläge. Nun äußert sich auch Lindens Bürgermeister Jörg König zu dem Problem.

Es ist eine der schönsten Ecken Leihgesterns und mitten im Zentrum des Lindener Ortsteils. Familien gehen hier am Hüttenberger Heimatmuseum spazieren, morgens und am frühen Nachmittag sind viele Kinder zu Fuß oder auf dem Fahrrad unterwegs, auf dem Weg zwischen Weidigschule und Zuhause. An die vorgeschriebene Schrittgeschwindigkeit in dem verkehrsberuhigten Bereich am Heimatmuseum halten sich indes nur wenige Autofahrer.

Einen Unfall habe er hier noch nicht mitbekommen, sagt Sven Loschan. »Aber muss denn erst etwas Schlimmes passieren, bevor hier etwas geändert wird?« Loschan ist Anwohner, kürzlich hat er dem Bürgermeister Jörg König (CDU) geschrieben. »Bitte setzen Sie um, dass die Spielstraße auch zu einer Spielstraße wird«, hat er geäußert. Auf eine Antwort des Bürgermeisters, sagt er, warte er nun seit drei Wochen.

Friedrich Schabanow wohnt gegenüber von Loschan. Seit Jahren, erzählt der Vater zweier Kinder im Alter von acht und zehn Jahren, fordere er die Stadt auf, etwas zu unternehmen. Auch Loschan schlägt beispielsweise die Installation von Bodenschwellen vor. Idee seien zudem, Blumenkästen aufzustellen, eine Radarfalle oder eine Geschwindigkeitsanzeige.

Wer sich eine Weile am Hüttenberger Heimatmuseum aufhält, beobachtet tatsächlich viele Autofahrer, die sich an die vorgeschriebene Schrittgeschwindigkeit nicht halten, einige rasen regelrecht durch den verkehrsberuhigten Bereich. Loschan spricht von einer »Gefahr für Leib und Leben der Anwohner, insbesondere der anwohnenen Kinder«. Das Problem sei, »dass fast alle Autos hier mit höhere Geschwindigkeit vorbeirasen«.

Schabanow berichtet, der Bürgermeister habe ihm vorgeschlagen, Unterschriften zu sammeln. »Ich erwarte, dass die Stadt etwas unternimmt, ohne auf Unterschriften zu warten«, sagt er. Das Problem sei doch offensichtlich. »Eine Lösung würde nicht viel Geld kosten«, fügt Loschan hinzu.

Auf Nachfrage dieser Zeitung versichert König, dass man sich mit der Sache beschäftige. Der Leiter des Ordnungsamts, Tim Schneider, befasse sich damit. Gefühlt mögen die Autos dort zu schnell unterwegs sein, auch wenn neben dem blau-weißen Verkehrsschild, das zur Schrittgeschwindigkeit anmahnt, immerhin ein Bordstein am Anfang die Fahrer zu geringer Geschwindigkeit anrege. Zunächst werde es darum gehen, »objektive Fakten« zu erhalten und eventuell mit einem Blitzer zu beobachten, mit welchen Geschwindigkeiten Autofahrer tatsächlich das Heimatmuseum durch den verkehrsberuhigten Bereich passieren. »Wir sind dran«, betont der Bürgermeister.

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