Vielfältige Klangmischung nach Corona-Pause

Rabenau (vh). Nach langer Corona-Pause konnte der Odenhausener Verein »Odculture« nun wieder einmal Kultur im ländlichen Raum anbieten. Beim Quasi-Neustart kamen die Künstler, das Duo »Selva Negra« (deutsch: Schwarzwald), aus der Metropole Hamburg. Weil es am angestammten Aufführungsort, dem Alten Schulsaal, doch etwas eng zugeht, wich man aus in den Saal des Dorfgemeinschaftshauses.
Das Konzert wartete mit Stücken der bisherigen Alben »Baile del Sol« und »Mar Lleno« sowie unveröffentlichten Titeln aus jüngster Zeit, den beiden Pandemie-Jahren, auf, die möglicherweise auf dem dritten Album auftauchen. Der Duo-Name bezieht sich auf den vormaligen Studienort von Björn Vollmer. Er studierte in der Schwarzwaldstadt Trossingen klassische Gitarre bei Professor Andreas Higi. Dann hängte er diese an den Nagel, entdeckte seine Leidenschaft für die Flamenco-Gitarre und vertiefte seine spieltechnischen Kenntnisse in Madrid. Dort lernte Vollmer bei Meistern wie Amir John Haddad. Seinem Duo-Partner, Steffen Hanschmann, erging es ähnlich: In jungen Jahren fing er mit dem Standard-Schlagzeug an. Er bildete sich weiter bei Ricardo Espinosa, John Santos und Conny Sommer.
In Ghana und dem Senegal konnte Hanschmann an seiner Vorliebe für Percussion feilen. In dieser Funktion wurde der Percussionist etwa von Max Herne, Den Fantastischen Vier und Silly Walks geordert.
Zusammen mit Vollmers Gitarre erklang für das Publikum nun eine einzigartige Mischnung aus Flamenco, Latin, Jazz und Klassik. Es war ein beeindruckendes Konzert, man lauschte einzig diesem selten gehörten Klangerlebnis. Zwischendurch spann Vollmer jedoch den Gesprächsfaden, erzählte von Erlebnissen in Madrid und Mexiko, etwa der überraschenden Einladung zur Jam-Session in einem Studio oder dem Zauber einer Meeresbucht am Pazifik.
Besonders die progressiven Stücke wie »Punta Cometa« (ein Ort in Buchtnähe) führten zu lange anhaltendem Applaus der Zuhörer. Hanschmann zelebrierte seine Fingerfertigkeit vor allem auf der Cajon und der Rahmentrommel. Ausdauer und Rhythmusgefühl sind dabei gefragt. Ein Solo durfte nicht fehlen, denn als Melodiengeber stand freilich der Gitarrist im Mittelpunkt. Abschließend gab es mehrere Zugaben, darunter »Entre dos mundos« (deutsch: Zwischen zwei Welten), ein Kandidat fürs kommende Album.