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Ohne Stellvertreter geht es nicht

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Rabenau (vh). »Ich schaffe es nicht alleine«, sagte Ortsvorsteher Dirk Waldschmidt (BfRab) anlässlich der Sitzung des Ortsbeirats Londorf/Kesselbach im Dorfgemeinschaftshaus Kesselbach. Sein Stellvertreter Heinrich Nachtigall (CDU) hatte bis Ende März dieses Jahres faktisch die Aufgaben eines Ortsvorstehers für seinen Wohnort Kesselbach ausgeführt.

Nachtigall trat zurück, weil die Entschädigungssatzung der Gemeinde Rabenau einen Stellvertreter nicht bedachte und im Parlament ohne sein Wissen ein Antrag gestellt wurde, ab der kommenden Legislaturperiode in Kesselbach einen selbstständigen Ortsbeirat einzurichten.

Seitdem suchen die neun Mitglieder des gemeinsamen Ortsbeirats einen Nachfolger. Waldschmidt machte jetzt deutlich, dass alleine die Besuche von Geburtstagen und Hochzeitsjubiläen für einen Berufstätigen mit Familie nicht zu schaffen seien. Der Bürgermeister könne morgens um 11 Uhr kurzfristig das Rathaus verlassen. Er müsse seinen Feierabend abwarten und komme am späten Nachmittag zu den Leuten. Besuche machen - das ist nur eine Aufgabe des Ortsvorstehers. Eine Geburtstagsliste wurde rumgereicht, damit sich alle Beiratsmitglieder beteiligten.

Für den Fall, dass die Suche nach einem Stellvertreter bis zum Jahresende kein Ergebnis bringe, kündigte Waldschmidt seinen Rücktritt als Ortsvorsteher an. Weil kein Kandidat sich meldete, diskutierte man Lösungsvarianten. Für eine Rotation war Christina van Heeswijk (FW). Lisa Langwasser (SPD) wollte bestimmte Zuständigkeiten an einzelne Personen verteilen. Heinrich Nachtigall hegte Zweifel, ob Rotieren erstens überhaupt zulässig und zweitens machbar sei. Man fragte Ottmar Lich (FW, Zuhörer), den Vorsitzenden der Gemeindevertretung. Wenn es keine andere Möglichkeit gebe, sei Rotieren als Übergangslösung sicherlich konform, so Lich.

Waldschmidt konnte sich allein mit dem Begriff Übergangslösung nicht anfreunden. Er stellte fest: »Wir haben alle das Problem Zeit«, und weiter, »wir haben uns alle wählen lassen«.

Bürgermeister Florian Langecker stellte fest: »In den anderen Ortsbeiräten klappt das mit dem Stellvertreter.« Der Ortsvorsteher gab bekannt, ihm sei es egal, ob rotiert werde oder anderes geschehe. »Hauptsache, es passiert etwas.« Da eine Lösung an dem Abend unwahrscheinlich war, schlug Langwasser vor, »wir treffen uns im Kleinen«. Das wiederum drohte ebenfalls zu scheitern am Finden eines gemeinsamen Termins. Daraufhin einigte man sich nach Sitzungsende, intern an Ort und Stelle weiterzuberaten.

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