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Neustart mit neuem Konzept

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Von: Thomas Brückner

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Rabenau (tb). Dieses Schicksal soll der Michaelismarkt kein zweites Mal erleiden: 1812 hatte der Großherzog von Hessen-Darmstadt den Londorfern gestattet, dreimal jährlich einen Markt abzuhalten. Doch nur 30 Jahre nutzten sie das Privileg. Erst 1989, also fast anderthalb Jahrhunderte später, wurde auf Initiative des damaligen Bürgermeisters Wilfried Eckl die Tradition wieder aufgenommen.

Zuletzt aber nahm das Interesse ab. Mit einem neuen Konzept soll der Michaelismarkt nun »revitalisiert« werden. Ob es gelingt, wird das Wochenende am 27. und 28. August weisen.

Vorweg: Statt im Ortskern spielt sich diesmal alles im Burggarten ab. Der Park des Grafen von Schwerin allein ist schon einen Besuch wert, jetzt nutzt die Gemeinde (endlich) die romantische Kulisse auch für den Michaelismarkt.

Nach zwei Jahren coronabedingter Pause stellten gestern Bürgermeister Florian Langecker sowie Egon Kellermann, Dirk Waldschmidt und Hans Heinz Fabel vom Marktausschuss sowie Sara Becker vom Ordnungsamt die Planung für die 32. Auflage vor. »Märkte gehören zur Identität der Gemeinden«, freute sich auch Anna Erb namens des touristischen Arbeitskreises Gießener Lahntäler über den Neustart.

Mit historischer

Glocke und Uniform

Dass der Wechsel in den Burggarten schon 2019 beschlossen worden sei, schickte Langecker voraus. Für ihn bietet sich der neue, von einer Mauer umgebene »Marktplatz« auch deshalb an: »In dem geschützten Bereich lässt es sich entspannter als in einer Straße agieren, hier können wir je nach Bedarf die Budengassen vergrößern oder verkleinern.« Von einer »gemütlichen Atmosphäre« sprach Fabel. Der auf das rückläufige Interesse der Händler verwies: 2017/18 80 Stände, verringerte sich die Zahl 2019 auf gut 40.

Zur Premiere im Burggarten werden es 24 Anbieter sein, darunter eine Handvoll Vereine. Zwar gab es mehr Bewerbungen, doch vermied man zu viele gleichgelagerte Angebote. Kellermann: »Mehr Kunsthandwerk war gewünscht, aber nicht zu bekommen.« Offensichtlich braucht es auch für dem »neuen« Michaelismarkt eine Anlaufphase. Jedoch zeigte sich der Ausschuss optimistisch, schon wegen Anfragen fürs nächste Jahr. Die Neuauflage bringt zudem eine Vorverlegung um 14 Tage aufs letzte Augustwochenende mit sich. Dann findet heuer wieder der »Autofreie Sonntag im Lumdatal« statt, der allein schon eine große Besucherzahl anlockt.

Statt am Freitagabend beginnt das Programm nun erst am Samstagvormittag. Ortsdiener Kevin Schneider wird mit historischer Uniform und Glocke durch die Dörfer radeln, von Missgeschicken der Bewohner erzählen und zum Besuch des Marktes auffordern. Auch das ist guter Brauch: Damit es jeder mitbekommt, legt der SV Londorf Lunte an die Böllerkanone.

Gegen 14 Uhr öffnet am Samstag der Markt, um 19.30 Uhr beginnt der offizielle Teil mit Verleihung des »Rabenauer Michel«, mit dem die Gemeinde verdiente Bürger würdigt. Für die Musik im Burggarten sorgt die Thomas-Kraft-Band.

Tags darauf stehen Zeltgottesdienst und Frühschoppen auf dem Programm. Die Marktstände öffnen gegen 11 Uhr. Für Kurzweil sorgen ein Wettbewerb im Kistenstapeln (horizontal!) um 15 Uhr sowie das Quiz der Fotogruppe Rabenau, bei dem anhand von Detailaufnahmen markante Punkte der Ortsteile zu erkennen sind (Preisverleihung Sonntag, 16 Uhr). Letzteres aus Anlass des 50-jährigen Bestehens der Großgemeinde.

Nicht vergessen sei das »Rabenauer Kunstforum«: Vom 27. August, 15 Uhr, bis 16. September, 19 Uhr, sind im Bürgersaal am Bahnhof Werke von 23 Künstlern zu sehen

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