Im Verborgenen blühende Blumen

Rabenau (pm). Genau 50 Jahre ist es her, dass im Sportverein Rot-Weiß 1927 Odenhausen eine Gymnastikgruppe gegründet wurde. Das wurde nun mit einem kleinen Fest gebührend gefeiert.
1972 riefen 15 Frauen die Abteilung ins Leben. Erste Abteilungsleiterin war Hildegard Nau. Mit 91 Jahren ist sie noch immer aktives Mitglied.
Rund 1750 Übungsstunden fanden seit der Abteilungsgründung statt. Dabei standen Sport, Spiel und Spaß im Vordergrund, eben eine Übung für Körper, Geist und Seele. Die Geselligkeit kam nicht zu kurz, immer wieder standen Ausflüge auf dem Programm.
Bei vielen Veranstaltungen in Odenhausen - wie Sänger- und Feuerwehrfesten, 900-Jahr-Feier und Familienabenden - trat die Gymnastikgruppe auf. »Auch in Zukunft wollen wir noch fit und beweglich bleiben, denn wer rastet der rostet«, sagte Abteilungsleiterin Karin Dietz.
In all den Jahren waren drei Übungsleiterinnen tätig: Annelie Hutt (vier Jahre), Doris Lochmüller (16 Jahre) und Britta Kaus (seit 30 Jahren).
Rot-Weiß-Vorsitzender Jannik Feldbusch ehrte die verbliebenen Gründungsmitglieder Karin Dietz, Dora Dörr, Irmtraud Krug, Erna Leyerer, Ottilie Maurer, Hildegard Nau und Christel Petri im Rahmen ihres Jubiläums für 50 Jahre Mitgliedschaft.
Der erste Beigeordnete der Gemeinde Rabenau, Ingo Lich, sprach von einer tollen Leistung, was die Gymnastikfrauen in den vielen Jahren alles auf die Beine gestellt haben. Sie seien aus dem Dorfgeschehen nicht wegzudenken.
Ortsvorsteherin Tina Reinhardt richtete den Fokus auf die unzähligen Kuchen, welche die Gymnastikfrauen im Laufe der letzten 50 Jahre gebacken haben. Damit haben sie den Verein bei vielen Veranstaltungen unterstützt. Sie beschrieb die Frauen als die Blumen, die im Verborgenen blühen. Ihr Einsatz geschah und geschieht meist hinter den Kulissen. Zum sportlichen Teil sagte die Ortsvorsteherin mit einem Schmunzeln: »Wenn die Fußballer sonntags ein Tor schießen, steht es am Montag in der Zeitung. Wenn die Gymnastikfrauen erfolgreich einen Purzelbaum schlagen, erfährt es kein Mensch.« Aus dem Publikum kam daraufhin prompt, es sei denn, sie brechen sich dabei ein Bein.
Doris Lochmüller war selbst hier Übungsleiterin, ist nun erste stellvertretende Vorsitzende des Sportkreises Gießen. In ihrem Grußwort erinnerte sie sich an die vielen Auftritte und schönen Kostüme, die teilweise selbst geschneidert wurden, und an die schönen Ausflüge. Sie wies allerdings auch darauf hin, wie schwer die Anfänge für die Gründung der Gymnastikgruppen in den 1970er Jahren waren. Eine Überraschung war, dass Lochmüller die erste Übungsleiterin, Annelie Hutt, mitgebracht hatte.
Bei Kaffee und Kuchen und guten Gesprächen wurden anschließend gesellige Stunden verbracht.