Diskussion um eigenen Ortsbeirat für Kesselbach
Rabenau (vh). Der Finanzausschuss der Gemeinde Rabenau diskutierte den Entwurf zu einer überarbeiteten Hauptsatzung. Bürgermeister Florian Langecker monierte, dass der Gemeindevorstand im Hinblick auf die Berechtigung eigenständig Ausgaben zu tätigen, an Grenzen stoße. Die Handlungsfähigkeit sei teils nicht mehr gewährleistet. Langecker nannte ein Beispiel, das auch dem Gremium einleuchtete.
Wenn auf der Londorfer Kläranlage etwa der Rechen einen Bruchschaden nehme, müsse umgehend dessen Austausch erfolgen. Eine Neuanschaffung koste aber locker 50 000 Euro. Darüber könne jedoch nicht diskutiert werden, denn: »Gefahr im Verzug«.
Warten auf 2026
Beim Stichwort »Ortsbeiräte« wurde das eigentlich trockene Thema Hauptsatzung umgehend mit Leben erfüllt. Christoph Nachtigall (Bürger für Rabenau) meinte nämlich, dass Kesselbach einen eigenen Ortsbeirat erhalten sollte. Die Rabenauer Ortsteile sind jeweils mit diesem Gremium ausgestattet - bis auf Londorf und Kesselbach. Wegen des räumlichen Zusammenwachsens gibt es nur den gemeinsamen Ortsbeirat. Wobei etwa Allertshausen und Kesselbach die gleiche Einwohnerzahl hätten (596), so Nachtigall. Jeder Ortsteil habe schließlich eigene Bedürfnisse.
Nachtigall weiter: »Wir wollen gerne Kesselbach eine gewisse Stärke zurückgeben«. Man solle das Thema frühzeitig besprechen. Gleichwohl könne erst im Zuge der nächsten Kommunalwahl (2026) eine mögliche Splittung erfolgen. Karl-Heinz Till (Grüne) fand diesen Antrag Nachtigalls »nicht so ganz glücklich« wegen des offensichtlichen Kirchturmdenkens. Die beiden Ortsteile seien doch zusammengewachsen. André Jost (CDU) gab zu bedenken, falls Kesselbach einen Ortsbeirat erhielte, bräuchte man zunächst willige Kandidaten dafür sowie einen Ortsvorsteher.
Björn Zimmer (BfRab) meinte: »Fragt doch mal den Ortsbeirat Londorf/Kesselbach«. Die beiden Ortsvorsteher, Dirk Waldschmidt (wohnt in Londorf) und sein Stellvertreter Heinrich Nachtigall (wohnt in Kesselbach), jedenfalls seien eingeweiht und hätten von ihrer Seite durchaus Zustimmung signalisiert. Zimmer betonte, um ein Anliegen für den jeweiligen Ortsteil durchzusetzen, sei der eigenständige Ortsbeirat schon wichtig. Christoph Nachtigall vertrat ferner die Meinung, das Splitten sei gewiss auch ein Bürgerwunsch. Gemäß der Hessischen Gemeindeordnung sei es bezüglich des gemeinsamen Ortsbeirats außerdem schwierig, finanzielle Zuwendungen der Gemeinde sinnvoll zu verteilen. Sitzungsleiter Dr. Roland Baetzel (SPD) schlug vor, den Antrag auf der nächsten Sitzung des gemeinsamen Ortsbeirats auf die Tagesordnung zu stellen.