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Bewilligt nach der »halben Ewigkeit«

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Von: Thomas Brückner

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Übergabe des Förderbescheids von Ralf Ufer (r., Amt für Bodenmanagement) an Bürgermeister Florian Langecker. © Thomas Brueckner

Rabenau (tb). Ziemlich lange bereits, nach Florian Langecker gar eine »gefühlte Ewigkeit«, warten die Rabenauer auf Post von der Landesregierung. Darin ein positiver Bescheid zum Antrag auf Fördermittel für den Feldwegebau. Er habe schon befürchtet, unglaubwürdig zu erscheinen, so der Bürgermeister, da er auf entsprechende Wünsche von Jagdgenossen immer antwortete:

»Wartet bitte, wir haben dafür Gelder beantragt.«

Nachschlag in Aussicht gestellt

Gut, keine Ewigkeit, aber immerhin sieben Jahre ist es her, dass der Antrag vorbereitet, fünf Jahre, dass er erstmals gestellt wurde.

Jetzt aber, endlich, ist die ersehnte Post eingetroffen: Ralf Ufer, Abteilungsleiter beim Amt für Bodenmanagement (AfB), überbrachte den Bescheid. Aus dem Fördertopf »Wegebau im ländlichen Raum« (siehe Kasten) erhält Rabenau 315 000 Euro, wobei freilich gut die Hälfte als Eigenanteil beizusteuern ist. Sofern die Summe ob der Preissteigerungen nicht reichen sollte, so Ufer, hätte ein Änderungsantrag gute Aussicht auf Erfolg - »sofern genug Mittel bereitstehen«.

Das Programm zielt demnach auf eine nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raums, eine Verbesserung der Agrarstruktur ab. Zugleich aber gehe es um die Förderung des Tourismus, erklärte der Mitarbeiter der Landesbehörde. Durchaus, handelt es sich doch bei den demnächst sanierten Wirtschaftswegen in der Rabenau um Radwegeverbindungen zwischen den Ortsteilen. Ufer: »Gut investiertes Geld.«

Die Bewilligung von Mitteln richtet sich nach einem Punktesystem. So wird die Mehrfachnutzung (etwa Landwirtschaft und Zuwegung zu einem Hofladen), das Vorliegen eines Entwicklungskonzeptes oder die Größe der erschlossenen Flächen bewertet. Rabenau reichte seit 2017 fast immer Anträge ein, landete aber nie auf einem vorderen Platz, der zur Gewährung von Fördergeldern berechtigt. Das war diesmal anders. Ob es daran lag, dass man einen »förderschädlichen Feldweg« (Langecker) in Rüddingshausen herausgenommen hat?

Sei’s drum. Die Gemeinde wird nun für Planung und Ausschreibung ein Ingenieurbüro, am Ende eine Baufirma beauftragen - bis zum 1. Oktober 2023 muss dann die Abrechnung für alle sechs Einzelmaßnahmen eingereicht sein.

Dabei handelt es sich um Wege, die in der Nachkriegszeit als Maßnahme des »Grünen Plans« zur Förderung der Landwirtschaft angelegt und vielfach repariert worden sind. Ufer: »Die gehen jetzt kaputt.« Moderne Großgeräte sind oft zu schwer und nicht selten zu breit, sodass auch die Bankette beschädigt würden.

Saniert und wo nötig verbreitert werden im einzelnen die Wirtschaftswege zwischen Kesselbach und Geilshausen sowie Londorf und Nordeck, ferner drei Teilabschnitte zwischen Allertshausen und Geilshausen. Nicht zu vergessen: Der Wiesenweg zwischen Londorf und Allertshausen kommt künftig geschottert daher. Die Abschnitte sind zwischen 190 und 500 Meter lang.

Ufer optimistisch an die Adresse Langeckers: »Danach haben Sie in den nächsten 20 Jahren Ruhe.« Wie Letzterer am Ende ankündigte, werde man für andere Wege weiteres Geld in die Hand nehmen müssen. Eventuell würden die Jagdgenossen ja mit ihren Mitteln den ein oder anderen Abschnitt in Angriff nehmen, je nach Bedarf.

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