Bewegung am Rande des Dorfes

Rabenau (tb). Es tut sich was am Rande von Londorf: Oberhalb des alten Sägewerks haben die Erdarbeiten für das Wohnheim der »Schottener Sozialen Dienste« gGmbH begonnen. Bürgermeister Florian Langecker zufolge wurde zwischenzeitlich auch die Teilbaugenehmigung erteilt.
Somit bleibt zu hoffen, dass in naher Zukunft der Neubau bezugsfertig wird. Sozusagen der Ersatz für den Standort in der Burgstraße. In dem ehemaligen Gutshaus derer zu Diersburg, 1839/40 errichtet und auch als Unterburg bekannt, betrieb die AWO bis in die 90er ein Altenheim. Die Schottener erwarb das Anwesen und nutzt es seit einigen Jahren als Einrichtung für Erwachsene mit einer geistigen Behinderung und/oder einer dauerhaften seelischen Erkrankung. Es ist auf 22 Klienten ausgelegt; hinzu kommen zwölf Plätze für eine »interne tagesstrukturierte Betreuung«.
Nutzung der Unterburg offen
2017 war zunächst eine umfassende, auf 3,5 Millionen Euro veranschlagte Sanierung und Modernisierung vorgesehen. Davon jedoch nahm die gemeinnützige GmbH am Ende doch Abstand. Wohl aus Kostengründen habe man sich für einen Neubau entschieden, meinte Philip Freiherr zu Diersburg, dessen Familie sich zum Rückkauf entschloss. Nicht zuletzt, da das Anwesen Teil des freiherrlichen Ensemble ist. Was am Ende der aufwendigen Restaurierung daraus werde, sei noch Zukunftsmusik, sagte zu Diersburg im GAZ-Gespräch.
Zurück in die Gegenwart: Oberhalb des alten Sägewerks läuft der Neubau des Wohnheims. Der Bebauungsplan erlaubt hier zwei Gebäudeteile mit zwei Vollgeschossen und einer Gebäudeoberkante von 9,5 Metern. Für das anschließende Areal unterhalb davon, so wieder Langecker, werde zeitnah die Abbruchgenehmigung erwartet. Vor allem geht es um besagtes Sägewerk, in dem bereits seit 22 Jahren Gatter und Säumer stillstehen, einzig einzelne Hallen vermietet oder für Holzlagerung genutzt worden sind. Verschonen werde der Abrissbagger allein ein Nebengebäude, das ein Zimmerer nutzen wolle.
Auf der neu geordneten Fläche soll ein kleines Wohngebiet mit Einfamilienhäusern sowie zwei, drei Mehrfamilienhäuser entstehen. Für Letztere weist der B-Plan eine maximale Höhe von elf Metern aus, ansonsten sind es 9,5 Meter.
Wohnheim-Neubau und Abbruch der Altgebäude wurden an ein Solmser Unternehmen vergeben. Langecker zufolge wird für alles Weitere noch ein Investor gesucht.
Rückblick: Mit dem Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan hatte die Gemeindevertretung im Vorjahr sozusagen die Initialzündung gegeben. Die Ziele: »Unternutzung« der Gewerbebrache beenden, städtebauliche Neuordnung, Nachverdichtung.
Der Bebauungsplan steht dem Vernehmen nach kurz vorm Satzungsbeschluss (was erste Arbeiten erlaubt), weist die Flächen als Allgemeines Wohn- und Mischgebiet aus. Letzteres, um neben einem Wohnhaus die Zimmerei zu ermöglichen. Nicht vergessen sei das Anliegen der Planer, den »Übergang zur gewachsenen Ortslage harmonisch zu gestalten«.