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Punktlandung in Lich

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ik_Bruch_231121_4c_1 © Emanuel Zylla

Endlich war es für die selbsterklärten »hessischen Weltbürgerinnen« vom »Acht Ohren Trio« soweit: Im Kino »Traumstern« in Lich konnten sie am Sonntagnachmittag ihr Kinderstück »Oy Oy Emine! Ein Huhn, eine Reise, ein Regenschirm« aufführen.

Eigentlich sollten Julia Ballin, Anka Hirsch und Sandra Elischer schon im Herbst 2020 dieses musikalische Erzähltheater präsentieren. Die Corona-Pandemie machte dann jedoch nicht nur ihnen einen Strich durch die Rechnung. Nun, ein Jahr später und dank der 2G-Regelung, konnte das Kino wieder die Bühne bereitstellen und für geimpfte und genesene Besucher die Pforten öffnen. Das humorvolle Stück stammt übrigens aus der Feder von Norbert Ebel, der es exklusiv für dieses Projekt der »Acht Ohren« geschrieben hat.

Sprachbarrieren mit Musik überwinden

»Vorhang auf« also für eine turbulente Rettungsaktion rund um das Glückshuhn des Zitronenverkäufers Mustafa: Drei Musikerinnen - eben das »Acht Ohren Trio« - werden durch die Musik ihrer zahlreichen Instrumente zum trauernden Mustafa geführt. Der nämlich vermisst sein geliebtes Federvieh Emine.

Das Repertoire der schrulligen Bardinnen umfasst dabei Trommeln und Klanginstrumente aus vielen Kulturkreisen, darunter verschiedene Saxofone, Klarinette, Geige, Cello, Akkordeon und die Saz. Inspiriert von der Musik der drei Damen fasst Mustafa Mut. Er packt seine Zitronen und den Regenschirm ein, um Emine aus den Fängen eines bösen Zauberers zu retten.

Auf dieser abenteuerlichen Reise durch Wüsten, Meere und bei Wind und Wetter, zeigte das Trio nicht nur seine Fähigkeiten, all die unterschiedlichen Instrumente zu spielen. Dabei wurde auch noch getanzt und in teils fremden Sprachen gesungen.

Die kleinen und großen Gäste im »Traumstern« wurden dazu mit einer Menge Schabernack in diesem wilden und unvorhersehbaren Abenteuer unterhalten. Ob es der geformten Gemeinschaft gelang, den bösen Zauberer mit der Musik zu besiegen und damit Emine zu retten, soll an dieser Stelle jedoch nicht verraten werden.

Doch natürlich gab es hier auch eine tiefere Bedeutung zwischen den Zeilen dieser musikalischen Erzählung ab fünf Jahren. Denn Musik vermag es, Sprachbarrieren und kulturelle Unterschiede zu überwinden und Menschen - trotz aller Unterschiede - miteinander zu verbinden.

Ein echtes Anliegen auch vom Verein »künstLich«, der eine enge Kooperation mit dem Kino pflegt. Aktuell läuft parallel die Wanderausstellung »Mensch, Du hast Recht(e)« im Kulturzentrum Bezalel-Synagoge, bei der sich Besucher interaktiv mit den Themen »Rassismus, Diskriminierung und Menschenrechten« auseinander setzen können (die GAZ berichtete). Die Ausstellung ist noch bis 29. November zu sehen. zy/Foto: zy

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