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Besonderes Sauna-Highlight im Kreis Gießen eröffnet

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Von: Roger Schmidt

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Großer Bahnhof mit historischen Gewändern bei der Einweihung des Hypokaustums. © Roger Schmidt

Es soll ein touristisches Highlight für die Region rund um Gießen werden: In Pohlheim wurde nun eine Sauna der besonderen Art nach römischem Vorbild eröffnet.

Pohlheim - Bis zur »ewigen Stadt« Rom sind es vom Hallenbad Pohlheim aus 1273 Kilometer. Das kann man auf der dortigen Steinstele nachlesen. Diese Strecke braucht man zum Besuch eines römischen Hypokaustums nun nicht mehr zu absolvieren, denn am Samstagvormittag wurde ein solches, 60 Grad warmes Sauna-Schwitzbad nach historischem Vorbild der Öffentlichkeit übergeben. In einem kleinen Festakt wurde der neue Wellness-Komplex am Hallenbad nach einem Jahr pandemiebedingter Verzögerung eingeweiht. Unter römischen Fanfarenklängen, teilweise in historischer Legionärsuniform und Gewändern, zogen die Gäste in die neue Anlage ein.

Der Fördervereinsvorsitzende des Hallenbades Pohlheim, Karl-Rudolf Schön, zeigte sich vor den Bürgermeistern Stefan Bechthold (Fernwald) und Andreas Ruck (Pohlheim) als Vertreter der Hallenbad-Zweckverbandsgemeinden sowie Planern, Behörden, Unterstützern, Mitgliedern und Gästen vom Römischen Forum in Waldgirmes erfreut, dass das 450 000 Euro teure Projekt nach 2019 startender Bauphase jetzt endlich seiner Bestimmung übergeben werden konnte. Er erinnerte an die Unterstützung durch das LEADER-Programm, aus dem 139 000 Euro an EU-Geldern flossen. Ohne diese Mittel sowie die finanzielle Beteiligung aus den beiden Trägergemeinden wäre das Projekt »Hypokaustum« nicht zu verwirklichen gewesen, so Schön. Das Mitglied der Pohlheimer Limes AG Kai Pieter Stehn-Nix wurde als Ideengeber hervorgehoben.

Römische Sauna in Pohlheim (Kreis Gießen): Neues touristisches Highlight

Pohlheims Bürgermeister Andreas Ruck würdigte die Arbeit des Fördervereins mit Schön als treibender Kraft. Für Ruck bildet das Hypokaustum ein neues touristisches Highlight für die Region als nördlichster Punkt des UNESCO-Weltkulturerbes mit dem Obergermanisch-Raetischen Limes. Fernwalds Bürgermeister erinnerte an die treibende Kraft zur Errichtung der Anlage samt dem zuvor geschaffenen Limesradweg mit dem Hypokaustum als Station unweit der Wegstrecke. Dies werte die gesamte Region als Ziel für Reisende auf. Er dankte Schön und dessen früherem Stellvertreter Arnold Schneider sowie dem gesamten Förderverein für ihr Wirken. Dass die Stiftung der Sparkasse Gießen, bei der Eröffnung vertreten durch Vorstand Ilona Roth, das Projekt maßgeblich finanziell unterstützt habe, wurde ebenfalls herausgehoben.

Ferner war die Pohlheimer Seniorenwerkstatt mit Werner Burger vertreten, die Männer hatten Holzruhebänke zur Anlage beigetragen. Dank ging zudem an die Stadtwerke Gießen, Architekt Alexander Ehrenspeck, Handwerker und das begleitende Amt für den ländlichen Raum, vertreten durch Ulrike Stiehl, und den Verein »Gießener Land«. Am Ende der Einweihung erinnerten Dr. Inge Berndt und Inge Denninghoff vom Förderverein an die gesellschaftliche Bedeutung und Strahlkraft des römischen Lebens. Denninghoff unterstrich nochmals den Imagegewinn für die Region durch dieses hessenweit einmalige Angebot eines Hypokaustums, in dem sich Vergangenheit und Gegenwart vereinigen.

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