Runder Geburtstag

Pohlheim (pm). Jüngst erst hat die Limeswerkstatt in Garbenteich ihren 40. Geburtstag gefeiert. Mit 210 Werkstattplätzen ist sie die größte und älteste Werkstatt der Lebenshilfe Gießen. Da seit 2020 coronabedingt keine großen Feiern veranstaltet werden konnten, stellte die Lebenshilfe ihre Mitarbeiter beim Jubiläum in den Mittelpunkt.
Auf einen Festakt mit langen Rednerlisten wurde bewusst verzichtet. Stattdessen gestalteten die Verantwortlichen das Außengelände der Werkstatt zu einem Jahrmarkt auf grünem Rasen um. Fußball-Darts, Torwandschießen, Dosenwerfen, Fallschirmspiele, Nagelstamm-Schlagen, Rolli-Parcours und vieles mehr waren geboten und wurde sowohl von den Mitarbeitern mit Handicap als auch dem betreuenden Personal begeistert angenommen.
Auf den Rasenflächen rund um die Werkstatt wird es künftig dank eines Geschenks von Aufsichtsrat und Geschäftsführung möglich sein, barrierefrei Outdoor-Basketball zu spielen. Das Geschenk überreichte Aufsichtsratsvorsitzende Maren Müller-Erichsen, die die Werkstatt vor 40 Jahren mitbegründet hat.
»Die Limeswerkstatt steht für Vielfalt«, sagte Jörg Stommel am Rande der Feierlichkeiten. Seit 2019 ist er Leiter der Werkstatt. Dass vieles so erfolgreich läuft, hat auch mit ihm zu tun. »Wir haben hier sehr unterschiedliche Arbeitsbereiche«, erzählte er. So beschäftigten sich einige Mitarbeiter mit Montage und Verpackung. Andere sind etwa in der Schreinerei oder aber in der Garten- und Landschaftspflege tätig. »Für unsere Mitarbeiter mit Behinderung möchten wir ein möglichst breites Betätigungsfeld anbieten«, sagte Stommel. Deswegen erweitere man gerade die Gruppe für Bürodienstleistungen.
Ziel: Inklusion aller Behinderungsformen
Ohnehin geht es Stommel darum, die Werkstatt zukunftsfähig aufzustellen. Neben der Schaffung von adäquaten Arbeitsplätzen für Menschen mit Handicap und einer guten Auftragslage, sei es sein Ziel, die Inklusion aller Behinderungsformen in den Werkstätten voranzutreiben.
War die Limeswerkstatt anfangs vornehmlich auf Klienten mit geistiger Behinderung ausgerichtet, öffnen sich nun die Werkstätten immer mehr für Menschen mit psychischen Erkrankungen. Die Heterogenität der Beeinträchtigungen sei zwar herausfordernd für alle Menschen - nicht nur für die in den Lebenshilfe-Einrichtungen. Gleichzeitig bringe sie aber einen großen Schritt in Richtung Inklusion.