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Pohlheimer Jugendliche entscheiden

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Von: Stefan Schaal

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Pohlheim (srs). Am Donnerstag und am Freitag kommender Woche werden in der Volkshalle in Watzenborn-Steinberg spannende Fragen im Mittelpunkt stehen: Was wollen Jugendliche aus Pohlheim in ihrer Stadt verändern? Welche Themen liegen ihnen am Herzen? Wollen sie möglicherweise neue Treffpunkte, beispielsweise einen Skatepark, eine Pumptrack-Anlage oder ein Jugendrestaurant in die Wege leiten?

Oder haben sie ganz andere Anliegen?

Jugendliche werden im Rahmen zweier Thementage Vorschläge erarbeiten, sich mit Pohlheimer Kommunalpolitikern unterhalten und werden Anträge vorbereiten, über die später im Stadtparlament diskutiert und beschlossen wird. Die Teilnehmer werden auch selbst eine Stadtverordnetenversammlung simulieren und sollen sich dadurch realitätsnah mit den Gegebenheiten der Kommunalpolitik befassen. »Ein Ziel ist, dass die Teilnehmer lernen, dass es sich lohnt, sich vor Ort für die Demokratie einzusetzen«, sagt Lukas Budak, einer der Jugendbeauftragten der Stadt Pohlheim.

Die von der Hertie-Stiftung geförderten Thementage unter dem Motto »Jugend entscheidet« seien ein erster Schritt, um Jugendliche in der Stadt bei kommunalpolitischen Entscheidungen stärker einzubinden, erklärt Budak. »Im Idealfall kann dabei ein Jugendparlament entstehen.«

Anmeldung weiter möglich

Die Jugendlichen sollen die Erkenntnis gewinnen, »dass sie etwas bewegen können und dass sie relevant sind«, sagt Tabea Düringer von den Pohlheimer Pfadfindern der Royal Rangers, die die Veranstaltung unterstützen.

Jede und jeder Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren aus Pohlheim kann teilnehmen. Es ist noch bis Donnerstag möglich, sich anzumelden. Jugendliche können auch kurzfristig am Donnerstag ab 17 Uhr bei einer geselligen Runde, einem »Meet & Eat«, im Garten des Bürgermeister-Büros neben der Volkshalle im Rahmen der Thementage vorbeischauen und sich dann spontan anschließen.

Die Thementage beginnen am Donnerstag um 14 Uhr. Unter Leitung des Bildungsvereins »Politik zum Anfassen« werden die Jugendlichen zunächst lokalpolitische Themen, die ihnen wichtig sind, benennen und dann erste Antragsentwürfe formulieren. Im Lauf der beiden Tage werden sie dann mit Stadtverordneten sprechen, in Gruppen wie in Fraktionssitzungen diskutieren und ihre Anträge weiter ausarbeiten. Für die simulierte Stadtparlamentssitzung am Freitag um 13.30 Uhr hat sich Pohlheims Stadtverordnetenvorsteherin Hiltrud Hofmann bereit erklärt, die Leitung zu übernehmen.

Wirksamkeit und Teilhabe erproben

Hintergrund der Thementage ist, dass die Stadt Pohlheim als eine von 15 Kommunen in Deutschland am Projekt »Jugend entscheidet« der Hertie-Stiftung teilnimmt. Die Stadt hatte sich dafür erfolgreich an einer Ausschreibung beteiligt.

Das Projekt verfolgt eine längerfristige Zielsetzung. Im Rahmen eines Coachings von Jugendlichen und Kommunalpolitikern sollen junge Menschen befähigt werden, ein Thema aufzugreifen und zu bewirken, dass darüber im Parlament entschieden wird. Jugendliche sollen ihre Wirksamkeit und ihre Teilhabe in der Stadt erproben. Gleichzeitig können Kommunalpolitiker sich in Methoden versuchen, um junge Menschen für ihre Arbeit zu begeistern.

Neben dem Kinder- und Jugendbüro der Stadt Pohlheim unterstützen die Jugendbeauftragten Simone van Slobbe (Grüne), Budak (SPD) und Risko Bulut (CDU) das Projekt, auch Isabel Stühn von der Gemeinwesenarbeit, Filiz Bulut von der Adolf-Reichwein-Schule und Vertreter der Royal Rangers, der Freien Evangelischen Gemeinde, der Christusgemeinde und der Naturschutzjugend Dorf-Güll-Holzheim engagieren sich dabei.

Anmeldungen und Infos bei Karina Scholl per Telefon oder WhatsApp unter 01 51/22 87 50 25, Filiz Bulut an der Adolf-Reichwein-Schule oder auf www.pohlheim.de. Für die Teilnehmer ist am Donnerstagnachmitag und Freitag eine Befreiung vom Schulunterricht möglich. Dies sei mit den Pohlheimer und Gießener Schulen abgesprochen, erklären die Organisatoren.

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