Pohlheim zahlte 220 000 Euro an Architekt
Pohlheim (pad). Mittels Architektenwettbewerbs, in dessen Jury auch ein Vertreter der SPD saß, war 2020 der Siegerentwurf für den Neubau der Kita »Sonnenschein« Watzenborn-Steinberg ausgewählt worden. Mit Stimmen von SPD, Grünen und FDP war 2021 der in der vorigen Legislaturperiode beschlossene Bau der neuen Kita dann gestoppt worden. Damals war der Vertrag mit dem Architekten bereits unterzeichnet gewesen, hatte dieser bereits eine Vor-, Entwurfs- und Genehmigungsplanung erstellt.
Wie Bürgermeister Andreas Ruck auf Anfrage dieser Zeitung mitteilte, habe man dafür 220 000 Euro an das Architekturbüro bezahlt. »Die Beauftragung mit den restlichen Leistungsphasen wurde lediglich in Aussicht gestellt«, schreibt Ruck. Da eine Weiterbeauftragung aber nicht erfolgt sei, seien auch keine weiteren Kosten angefallen.
Ruck schreibt, dass der Standort Kirchstraße langfristig baulich verändert werden soll. Für eine Kostenschätzung sei es derzeit noch zu früh. Für die beiden jeweils fünfgruppigen Kitas, die Am schwarzen Morgen und Hinter der Friedensstraße gebaut werden sollen, rechnet er mit jeweils fünf Millionen Euro als Planungsgrundlage, ohne Grundstücks- und Erschließungskosten.
Ruck sieht in dem Stopp des »Sonnenschein«-Neubaus »nach wie vor die richtige Entscheidung« des Parlaments. »Die Baukosten stiegen im Jahre 2021 überproportional, sodass ein Neubau in der ursprünglich geplanten Größe den geplanten Kostenrahmen um ein Vielfaches überstiegen hätte«, schreibt er. Zudem seien die Kitas an den unterschiedlichen Standorten aus pädagogischer Sicht die bessere Entscheidung.
Zum 31. Dezember 2021 lag die Versorgungsquote mit Kita-Plätzen bei 97,7 Prozent bei über Dreijährigen und 86,2 Prozent bei unter Dreijährigen. »Durch den Neubau Am Schwarzen Morgen und Hinter der Friedensstraße soll die Quote auf 100 Prozent verbessert werden«, schreibt Ruck.