Tote Fische im Ententeich: „Passiert überhaupt was, oder ist es euch gleich?“

Das Fischsterben im Ententeich in Watzenborn-Steinberg ärgert die Anwohner. Die Stadt Pohlheim gelobt Besserung. Nur wann?
Pohlheim - Mitten in Watzenborn-Steinberg bietet er eine kleine Oase: der Ententeich nahe der Mockswiese. Spaziergänger entdecken indes in den vergangenen Wochen immer wieder Fischkadaver an der Wasseroberfläche.
»Was ist aus unseren schönen Ententeich geworden?«, hat kürzlich eine Frau in einer Pohlheimer Facebook-Gruppe gefragt. »Sehr traurig.« Sie habe an einem Tag fünf tote Fische entdeckt. Aufgrund der Kadaver umgibt ein Fischgestank den Teich.
Tatsächlich handelt es sich um ein seit mehreren Jahren bestehendes Problem. »Das mit dem Zustand geht schon länger so«, beklagt eine Pohlheimerin. Die Stadt reagiere allerdings nicht auf Beschwerden, fügt sie hinzu.
Fischsterben in Pohlheim (Kreis Gießen): Problem bei Stadt bekannt
Das Problem sei der Stadt Pohlheim bewusst, betont unterdessen Stefanie Müller vom Büro des Bürgermeisters. Der Teich werde abgefischt und entschlammt, kündigte sie an. »Das ist in Planung.« Ein Zeitpunkt für die Maßnahme stehe noch nicht fest, heißt es aus der Verwaltung.
Vor allem wie in diesen Tagen während des Wiesnfests in Pohlheim wird der Teich in Mitleidenschaft gezogen. In der Hoffnung, dass dort etwas für die Wasserqualität und die Lebensbedingungen für die Fische getan wird, hat im Vorfeld des Wiesnfests eine Frau gar ein Gedicht verfasst: »Heiterkeit und Spaß uns winkt, doch eine Sache dabei stinkt«, schreibt sie. »Die Nachbarschaft, auch Teich genannt, währenddessen um ihr Leben bangt. Die Fische kommen immer mehr - mit Bäuchen hochwärts treibend uns daher.« Das Gedicht endet mit den Zeilen: »Was geschieht nun mit dem schönen Enten-teich? Passiert überhaupt was, oder ist es euch gleich? Gespannt schauen wir, ob was geschieht, oder ob man weitere Fische steigen sieht.« (Stefan Schaal)