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Noch viel Potenzial in Pohlheim

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Pohlheim (bf). Zu einer Informationsveranstaltung zum Thema »Die Zukunft der Stadt Pohlheim mit erneuerbaren Energien« trafen sich auf Einladung des Fraktionsvorsitzenden der Freien Wähler, Andreas Schuch, FW-Mitglieder in Holzheim. Referent Ulrich Sann (FW) ging in seinem Vortrag auf das Potenzial an erneuerbarer Energie in den 18 Kreiskommunen ein.

Der Stromverbrauch aller Städte und Kommunen des Landkreises lag nach Zahlen aus dem Energierechner des Regierungspräsidium Gießen bei etwas über einer Terawattstunde (eine Milliarde Kilowattstunden) im Jahr 2019. Dabei betrug der Anteil erneuerbarer Energie 31 Prozent. Darin enthalten sind sechs Prozent Windstrom, acht Prozent Solarstrom und vier Prozent Strom aus Biomasse.

In erneuerbare Energie investieren

Unter den 18 Kreiskommunen war nur Rabenau mit 364 Prozent erneuerbarer Energie autark. Grünberg mit 65 Prozent und Gießen mit 47 Prozent weisen noch relativ hohe Werte auf, so der Referent. In elf Kommunen liegt der Anteil an erneuerbarer Energie demnach unter 20 Prozent.

In allen Orten muss in den Ausbau erneuerbarer Energie investiert werden. Immerhin hat der Kreistag 2011 beschlossen, dass bis 2030 der Bedarf an elektrischem Strom und der Wärmebedarf zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien generiert werden solle. Von dieser Zielsetzung sind fast alle Kommunen noch weit entfernt.

Sann beleuchtete dann die Situation in Pohlheim. Der Verbrauch an Strom betrug im Jahr 2019 dort 41 795 874 Kilowattstunden. Darin sind elf Prozent erneuerbare Energien enthalten. Bis 2030 bleiben noch sieben Jahre, um die Lücke von 89 Prozent zu schließen. Dazu müssten ausreichend viele Fotovoltaikanlagen (PV) auf den Dächern in Pohlheim installiert werden, was in vielen Fällen auch ohne technische Probleme machbar sei. Immerhin weise der Energierechner für Pohlheim 17 549 Gebäude aus. Würde ein Drittel oder auch mehr der Dachflächen mit PV belegt, wäre mindestens in den lichtstarken Monaten tagsüber der Strombedarf durch Solarstrom gedeckt, so Sann.

Dazu kommt die Meldung, dass auf einem Grundstück der Stadt Pohlheim in der Windvorrangfläche im Grenzgebiet zwischen Pohlheim, Fernwald und Lich zurzeit eine Windenergieanlage von einem Investor geplant wird, die bei guten Windverhältnissen ungefähr ein Drittel bis zur Hälfte des Pohlheimer Strombedarfes erzeugen könnte.

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