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Neuer Chor in Watzenborn

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Von: Roger Schmidt

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Der Andrang bei der ersten offiziellen gemeinsamem Probe ist groß. © Roger Schmidt

Pohlheim (rge). Mit dem Neubeginn des Singstundenbetriebs nach der Sommerpause ist es in der »Singenden Stadt« Pohlheim nun auch offiziell. Die Watzenborn-Steinberger Männerchöre der Gesangvereine Sängerkranz 1876 und der Harmonie 1906/1983 bilden ab sofort eine gesangliche Einheit. Unter dem Namen »Watzenborner Männerchor« wird der Chor zukünftig öffentlich auftreten und will damit eine neue Marke der Limes-Stadt in der Chorszene bilden.

Darüber informierten die Vorsitzenden Wilken Gräf von der Harmonie und Werner Funk vom Sängerkranz gemeinsam mit dem musikalischen Leiter Peter Schmitt in der ersten Chorprobe im Probenlokal, dem Gasthaus »Zur Ludwigshöhe«. Beide Chöre haben ihren geschichtlichen Ursprung in Watzenborn.

Dass Harmonie und Sängerkranz gut harmonieren, ist schon lange so. Bereits 2016 veranstalteten sie gemeinsam Internationale Chortage mit Chorgästen bis aus Mittelamerika. Warum dann nicht auch zusammen singen, war die Frage, die immer wieder gestellt wurde, erinnerte sich Schmitt. Die Sängerzahlen nahmen bei beiden Chören ab, Covid-19 war eine weitere Zäsur. So wurde die Frage drängender.

Ein größerer Chor als Klangkörper war das Ziel, mit dem auch wieder entsprechend schwierigeres Repertoire gesungen werden und an alte Traditionen des Männerchorgesangs angeknüpft werden kann. Was aber noch viel wichtiger war: Menschlich passte es.

Zudem setzte man bei den ersten probeweisen Auftritten, wie beim Bundeswertungssingen in diesem Frühjahr oder im Sommer in der Volkshalle und Heimatmuseum ein Ausrufezeichen in der heimischen Chorszene. »Toller Sound!«, sagte damals in Cleeberg der Wertungsrichter Musikdirektor Gerd Zellmann.

Vereine bleiben selbstständig

Auch die Chorleiter Hans Happel und Schmitt waren sich einig: Schmitt wird den Watzenborner Männerchor leiten und der 74-jährige Happel ihn dabei unterstützen, wenn nötig. Über 50 Männerstimmen sind das stimmliche potential, aus dem der Chor fischen kann. Das man die »Ludwigshöhe« als ständiges und einziges Probenlokal ausgesucht hat, ist der Tatsache geschuldet, dass das Sängerkranz-Vereinslokal »Goldener Stern« den für die Proben wichtigen großen Festsaal nicht mehr bewirtschaftet, informiert der Sängerkranz-Vorsitzende Funk. Wichtig ist beiden Vereinen, dass sie ihre Vereinslokale und somit ihre Identität nicht verlieren. So werden die Vorstände weiterhin jeweils in ihren angestammten Vereinslokalen tagen und zu Traditionsveranstaltungen sich dort treffen.

Für Chorleiter Schmitt ist das Organisatorische erreicht und das musikalische Ziel gesteckt. Er stellt dabei die jeweiligen Stärken bei der Harmonie in den Bass-Stimmen und beim Sängerkranz in den Tenor-Stimmen heraus, die zusammen einen wunderbaren Klangkörper bilden. Beim Repertoire gebe es sowieso eine große Schnittmenge. Die Stimmung ist entsprechend gut, beobachtet er.

Vorstellen kann er sich bereits für kommendes Jahr ein Chorprojekt mit einer Reise des Watzenborner Männerchores zur Wartburg nach Eisenach zu einem Workshop mit André Schmidt von der Hochschule für Musik in Weimar. Chorprobe ist immer donnerstags um 19.30 Uhr. Neue Sänger sind willkommen. Unberührt von all diesen Veränderungen bleiben die Vocale als selbständiger Sängerkranz-Chor unter Leitung von Schmitt, der weiterhin immer samstags im Schulsaal der Volkshalle um 17 Uhr probt.

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