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Eintauchen in eine magische Welt

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Die Kinder mit ihren eigens hergestellten Zauberstäben © Red

Pohlheim (ili). »Kinder wollen viel mehr lernen, wenn man versucht, es ihnen spielerisch beizubringen«, erzählt Elke Hochgesand. Die 62-Jährige hat zusammen mit Tana Morin am Freitag versucht, genau das umzusetzen. Gemeinsam mit zwölf Pohlheimer Ferienspiel-Kindern tauchten beide in die »magische« Welt von Harry Potter ein, um spielerisch Neues zu entdecken.

Seit beinahe 15 Jahren bietet Hochgesand im Rahmen der Pohlheimer Ferienspiele Kurse an. Der diesjährige Kurs »Magische Experimente ... auch für Muggels« sei über Jahre gewachsen, erzählt sie. Anfangs stand die Idee, ein klein wenig »Harry Potter« einzubringen. Mittlerweile bietet sie den Kurs in dieser Form an. Dabei scheint ihr Angebot durchaus ansprechend zu sein: »Einige der Kinder waren schon letztes Jahr hier«, berichtet die 62-Jährige.

Wie kamen Hochgesand und Morin dazu, eine spielerische Welt im »Harry Potter«-Universum zu entwerfen? Beide finden, dass die »Harry Potter«- Reihe ein großes Potenzial besitzt und darüber hinaus großen Redebedarf auslöst, der nirgends richtig aufgelöst werde. Die Reihe zeige in ihrer Darstellung des zentralen Konflikts in der Zauberwelt Bezüge zu rechtem Gedankengut: Etwa die Idee, dass es bessere und schlechtere Menschen aufgrund ihrer genetischen Abstammung gebe. »Das wird nirgends aufgegriffen«, findet Hochgesand. Dabei könne dieser Konflikt doch gerade helfen darzustellen, wozu Ausgrenzung und Hass führen.

Da beide Fans der Reihe sind, lag die Idee nahe, ein »Harry- Potter-Universum« zu entwerfen. Hochgesand und Morin zogen den Kurs dabei direkt wie die Welt in Harry Potter auf. So teilte der »sprechende Hut« die Kinder in die vier Häuser der Magierschule »Hogwarts« aus den Büchern und Filmen ein: »Gryffindor«, »Slytherin«, »Hufflepuff«, und »Ravenclaw«.

Bevor der eigene Zauberstab hergestellt wird, müssen die wichtigsten Sinne der angehenden Zauberer geschärft werden. Diese »Sinnesschulung« sollte die Kinder auf das Brauen von »magischen« Zaubertränken vorbereiten. Mit verbundenen Augen wurde der Tastsinn beim Erfühlen von Blindenschrift geschult. Geruchs- und Geschmackssinn sollten beim Erkennen verschiedener Geschmäcker einer Schulung unterzogen werden.

Sichtlich amüsiert zeigten die kleinen Zauberer ihr Geschick beim Brauen der Zaubertränke. Hierbei sollte »ein klein wenig Wissenschaftliches vermittelt werden«, wie Hochgesand hervorhebt. Mit Rotkohlsaft als Basis wurden verschiedene Substanzen wie beispielsweise Essig vermischt, um dann den optischen Effekt zu beobachten. Wer möchte, konnte auch das Selbstgebraute probieren.

Doch was wäre ein Zauberer ohne Zauberstab? Die angehenden Zauberer sammelten Hölzer und bearbeiteten diese. Um zu wissen, welches Holz eigentlich welche Eigenschaft des Zauberstabs hervorruft, lernten sie hier noch etwas über verschiedene Holzarten.

Bei all den magischen Bezügen ihres Kurses wollten Hochgesand und Morin zudem vermitteln, dass Teamarbeit und Zusammenhalt wichtig sind. »Anders als Harry Potter es in seinen Büchern und Filmen manchmal tut«, sagt Hochgesand mit einem Grinsen. So sollten die Kinder sich bei Schwierigkeiten immer zuerst gegenseitig helfen, bevor sie die Unterstützung von Hochgesand und Morin suchen.

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