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Paul Schneiders Mut bleibt unvergessen

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Von: Johannes Weil

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Der Musical-Chor umrahmt den Festgottesdienst. © Johannes Weil

Hüttenberg (jow). Im Juni hatten 1500 Menschen die Uraufführung des Musicals »Paul und Gretel - kein Märchen« in der Hüttenberger Sporthalle gesehen. Jetzt waren die Protagonisten an einer weiteren Wirkungsstätte des Theologen zu Gast. Anlässlich des 125. Geburtstages des »Predigers von Buchenwald« Paul Schneider fand in seinem Geburtsort Pferdsfeld im Hunsrück ein Festgottesdienst statt, nur wenige Meter entfernt von Schneiders Geburtshaus, dem dortigen Pfarrhaus.

Im benachbarten Dickenschied war Schneider nach seiner Versetzung aus Hüttenberg bis zu seiner Deportation ins Konzentrationslager Buchenwald Gemeindepfarrer. Außer dem Hüttenberger Chor waren neben 300 weiteren Besuchern auch die beiden noch lebenden Kinder von Paul und Margarete Schneider, Karl Adolf Schneider (87 Jahre) und Eva Maria Vorster (93 Jahre), bei dem Festakt anwesend.

Die Musiker aus Hüttenberg sorgten mit ihren Melodien und der Chormusik dafür, dass das Wirken des Theologen noch einmal ins Gedächtnis gerufen wurde. Den Festgottesdienst gestalteten die zwei Pfarrer Ulrike Scholtheis-Wenzel und Rolf Anacker. Scholtheis-Wenzel machte in ihrer Ansprache deutlich, wie wichtig es ist, für eine Sache einzustehen und unter Umständen auch mal entschieden gegen etwas Nein zu sagen.

Komponist Peter Menger verdeutlichte in einem kurzen Interview mit der Pfarrerin, dass es kein Widerspruch sei, ein solch schwieriges Thema musikalisch - sogar als Musical - aufzuarbeiten. Eigentlich hatte man an eine große Aufführung des Musicals dort im Freien gedacht. Dies habe sich aber wegen der Wetterabhängigkeit als zu riskant herausgestellt. Das komplette Musical wird aber im November im benachbarten Simmern aufgeführt. Unter www.paul-und- gretel.de gibt es alle Informationen zum Musical.

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