Offene Ateliers im Gleiberger Land

Der Kultur-Kalender des Gleiberger Landes bekommt in Kürze einen weiteren klangvollen Eintrag: Etwa 20 bildende Künstler aus Wettenberg, Heuchelheim, Biebertal, Staufenberg und Lollar laden Ende September in ihre Ateliers und Werkstätten ein. Die Initiatoren Reiner Packeiser und Michael Ackermann stellten jüngst die Projektidee vor.
Im Grunde genommen ist der Name »Tag der offenen Ateliers« Programm: Bildende Kunst in einer weiten Vielfalt, von Gemälde über Zeichnung bis zur Fotografie, von Skulptur bis Installation will man dort zugänglich machen, wo sie entsteht. Eben in den Malstuben und Werkstätten sowie - auch das ergibt sich aus dem gewählten Ansatz - in den privaten Schauräumen der Künstlerinnen und Künstler.
Für das nordwestlich vor den Toren Gießens gelegene Gleiberger Land ist dieses Ausstellungsformat neu. Nicht indes für den 59-jährigen Reiner Packeiser, den es vor wenigen Jahren aus Süddeutschland nach Mittelhessen verschlagen hat, um die Leitung des neuen Ernst-Leitz-Museums in Wetzlar zu übernehmen. In Lörrach an der Grenze zur Schweiz hatte der vor allem für Malerei mit Graphitpulver bekannte Künstler um 2010 die Veranstaltungsreihe »Nacht der offenen Ateliers« initiiert und dort auch einen »Kunstsonntag« organisiert. Mit Erfolg: Kunstinteressierte in dreistellig zu beziffernder Anzahl seien jeweils unterwegs gewesen in der Stadt, sagt er. Für die Premiere im Gleiberger Land lassen die Veranstalter ihre Erwartungshaltung hinsichtlich der Frequenz offen. »Erst einmal eine Basis schaffen und unaufgeregt schauen, in welchem Umfang und aus welchem Einzugsgebiet wir Publikum gewinnen können.«
Die beiden Initiatoren, Michael Ackermann und Reiner Packeiser, haben etliche Künstler und Kunstschaffende aufgesucht und zur Teilnahme angeregt. Einerseits solle mit dieser Schau eine regionale Vielfalt und Qualität entdeckbar gemacht werden, andererseits eröffnen sich den Besuchern unmittelbare Einblicke in künstlerisches Schaffen, in den kreativen Prozess. »Wir wollen zum unbefangenen Gespräch anregen«, sagt Packeiser.
So divers die zu erwartenden Arbeiten sind, so unterschiedlich sind nach Aussage von Packeiser auch die Herangehensweise und Ausbildung der Künstler. »Manche haben an Kunsthochschulen und Akademien studiert, andere sind Quereinsteiger oder etwa Absolventen von Sommerakademien.« Allen gemeinsam sei eine oft über Jahrzehnte reichende Schaffensphase.
Offene Ateliers finden sich am 25. September - außer bei den beiden in Krofdorf-Gleiberg arbeitenden Initiatoren - unter anderem bei Georg Baumhakl und Andreas Walter in Heuchelheim, bei Mechthild Trimborn, Erhard Waschke sowie Susanne Voos in Wißmar, bei Manuela Feister in Launsbach, bei Kornelia Wattenbach, Barbara Ritzkowski und Bernd Goecke in Biebertal, bei Bernd Rosenbaum in Ruttershausen und Christel Dern in Staufenberg sowie, genannt als Beispiele für Krofdorf-Gleiberg, bei Horst Wolke, Johannes Eucker, Cornelia Hollaender, Heidi Rautenhaus sowie Barbara Yeo-Emde und Dieterich Emde.
Bis Mitte September wird am Programm gefeilt; dann wollen Packeiser und Ackermann die Detailplanung ebenso unterbreiten wie ein auch digital verfügbares Veranstaltungsprospekt, das die Teilnehmer kurz in Wort und Bild vorstellt und die geografische Lage ihrer Kreativräume zeigt.