Naturschutzbund hofft: Wiedehopf kehrt zurück
Gießen (pm). Der Naturschutzbund widmet sich dem Wiedehopf, Vogel des Jahres 2022. Er ruft dazu auf, Sichtungen dieses Tieres zu melden.
Die wenigsten, die den Wiedehopf zum Jahresvogel 2022 gewählt haben, dürften ihn selbst einmal in der Natur gesehen haben, denn er kommt nur in wenigen Regionen Deutschlands vor, zum Beispiel am Kaiserstuhl oder in der Lausitz, schreibt der NABU in einer Pressemitteilung. In Hessen finde man den Wiedehopf als Brutvogel fast ausschließlich südlich der Mainlinie.
»Wir rufen dazu auf, Sichtungen des bunten Vogels zu melden«, erklärt der Nabu-Artenschutzexperte Gerhard Eppler. »Vielleicht hatten Sie auch Glück und konnten seine markanten Up-up-up-Rufe hören. Bitte helfen Sie uns, damit wir mehr über das Leben und mögliche Brutgebiete des Wiedehopfes in unserem Bundesland erfahren. Denn nur so können wir geeignete Lebensräume schützen.«
Wiedehopf-Meldungen können einfach über die Webseite www.wiedehopf-hessen.de eingegeben werden.
Der Vogel mit der auffälligen Federhaube wird als sehr seltener Brutvogel in der Roten Liste als »vom Aussterben bedroht« geführt. Gründe für die Seltenheit des faszinierenden Zugvogels liegen in der Intensivierung der Landwirtschaft, so der Naturschutzbund. Übermäßiger Einsatz von Pestiziden führe dazu, dass er kaum noch große Insekten als Nahrungsgrundlage findet.
»Um dem Wiedehopf zu helfen, pflegen wir geeignete Lebensräume wie Streuobstwiesen, insektenreiches Offenland sowie lichte Wälder und bieten zusätzlich geeignete, künstliche Nisthilfen an«, erklärt Ornithologe Bernd Petri. Inzwischen sind erste Erfolge der Schutzmaßnahmen sichtbar.
In einigen Regionen Hessens kann der Wiedehopf im Frühling und Herbst als Durchzügler beobachtet werden. Vor allem die Vögel, die in den Nordosten ziehen, könnten ab Ende März beobachtet werden, wenn sie auf ihrem Zug eine Pause einlegen. Der NABU hofft, dass sich weitere Paare in Hessen niederlassen und zur Brut schreiten, wenn die Bedingungen für sie geeignet sind.