NABU sucht neue Geocacher
Gießen (pm). Wenn es um die Bilanz von Pflegeeinsätzen der zurückliegenden Saison geht, dann hebt der Kreisverband Gießen im Naturschutzbund (NABU) vor allem eine Gruppe hervor: Die Geocacher aus Mittelhessen unterstützen den Verband seit einigen Jahren bei seinen Arbeiten tatkräftig.
Diese umfassen oftmals das Freischneiden von zugewachsenen Stellen, was allerdings nur von Anfang Oktober bis Ende Februar möglich ist. Streuobstwiesen können jedoch ganzjährig gepflegt werden, wobei dieses während der Brutzeit - sie ist auch Wuchszeit mit Früchteproduktion - nur im Rahmen des sogenannten Sommerschnitts sinnvoll ist. So wurden etwa Pflegearbeiten im Auftrag der Landschaftspflegevereinigung Gießen an einem Hang im Grünberger Brunnental vorgenommen. Dabei wurden einige kleinere Bäume mittels Motorsäge gefällt und der aufkommende Bewuchs, insbesondere Brombeeren mit dem Freischneider zurückgedrängt. Das Schnittgut wurde zentral zusammengetragen, was in Anbetracht der Hanglage nicht ganz leicht war. Es handelt sich dabei um eine Initialpflege. Mittelfristig ist hier eine Tierbeweidung geplant.
Dann gab es mehrere Einsätze im geschützten Landschaftsbestandteil (gLB) »Annawiesen« bei Steinbach. Mittlerweile betreut der NABU hier auf den Grundstücken der Evangelischen Kirchengemeinde rund 280 Bäume.
Sorge um Obstbäume
Darunter sind 220 zum größten Teil alte Hochstammapfelbäume. Diese bedürfen immer wieder eines Rückschnitts, um sie vital zu halten und eine zu große Last an den Ästen zu vermeiden, damit sie möglichst nicht brechen. Alte, nicht mehr vitale Bäume werden als Biotopbäume stehen gelassen, bis sie von selbst umfallen, da sie für die Insekten, Vögel und Fledermäuse noch einen hohen Wert haben. In den vergangenen Jahren wurden über 60 Obstbäume nachgepflanzt. Diese bedürfen in den ersten Jahren einer intensiven Betreuung - zum Beispiel in Form von Einzäunung gegen Befraß durch Weidetiere, Freistellen und Mulchen des Bodens ringsum, um Wuchskonkurrenten zurückzudrängen und in den zuletzt trockenen Sommern einem regelmäßigen Gießen.
Besonderer Dank des NABU-Kreisverbandes gilt Patrick Pfeifer und Wilfried Schmidt, die immer wieder die Arbeitseinsätze für die Geocacher koordinieren. Ohne diese könnten die Pflegearbeiten nicht in dem Umfang ausgeführt werden.
Wünschenswert wäre es, wenn sich noch mehr, vor allem jüngere Leute aus dem NABU an den Arbeitseinsätzen beteiligen würden. Viele noch aktive Mitarbeitende aus dem Verein sind schon älter, wie der über 70-jährige Reinhard Gümbel aus Lich, der fast immer dabei ist. »Es sollten sich doch auch noch Jüngere unter den über 8000 NABU-Mitgliedern im Kreis Gießen finden, die an solchen Aktivitäten Interesse haben«, heißt es in einer Pressemitteilung. Interessenten melden sich per E-Mail an s pecht@nabu-giessen.de.