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Mühseliges Zusammentragen der Puzzleteile

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Von: Barbara Czernek

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Gießen (bac). Die Suche nach der Wahrheit im Mord an Daniel M. gestaltet sich als sehr mühselig. Im November 2016 verschwand M. von einen auf den anderen Tag. Seine Eltern meldeten ihn als vermisst, sämtliche Spuren führten in Leere. Der Fall nahm eine unerwartete Wendung, als Olaf C. 2020 zur Polizei ging und aussagte, dass eben jener Daniel M. 2016 in einem Auto auf einer Hofreite in Hungen getötet wurde.

Er selbst sei nur Zeuge der Tat, begangen hätte sie Robert S., ein gemeinsamer Bekannter. Dieser erzählte die gleiche Version, nur dass er wiederum Olaf C. der Tat beschuldigt.

Daraufhin begannen umfangreiche Ermittlungen, Beweismittel wurden sichergestellt. Allerdings ist die Leiche des Opfers bis heute nicht gefunden worden. Angeblich habe Robert S. die Leiche zerstückelt, die Weichteile im Wald vergaben und die restlichen Leichenteile in Eimern einbetoniert und in einem Gewässer versenkt. Die Suche nach der Leiche führte die Ermittlungsbeamten bis hin zum Starnberger See, und auch ein See in der Nähe von Hungen wurde durchsucht - ohne Ergebnis. Auch die Motivlage, warum es zu dem Mordfall gekommen ist, ist nach wie vor ungeklärt.

Seit mehr als einem Jahr läuft nun der Indizienprozess. Es gibt etliche Erklärungen der Nebenklage, die die Eltern des Opfers vertritt, und einige Beweisanträge des älteren der beiden Angeklagten, Olaf C. So wurde ein Schriftstück auf sein Alter hin überprüft, ob das Datum, das Olaf C. darauf geschrieben hatte, auch wirklich stimmt oder ob rückdatiert wurde. Jedoch ergab die Papieruntersuchung der Papiertechnischen Stiftung kein brauchbares Ergebnis, so dass dies nicht weiter von der Strafkammer berücksichtigt werde, sagte die Vorsitzende Richterin Regine Enders-Kunze in der vergangenen Woche.

Des Weiteren wurden auf Antrag der Verteidigung weitere Auszüge aus dem Tagebuch des Opfers vorgelesen, die belegen sollen, wie vertraut Olaf mit dem späteren Opfer gewesen sei. Ein Ende der Beweisaufnahme ist noch nicht in Sicht. Die Richterin hofft jedoch, den Prozess noch in diesem Jahr beenden zu können.

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