Mieterverein Gießen kritisiert »miserable Förderung des sozialen Wohnungsbaus«
Der Mieterverein Gießen kritisiert erneut die Förderung des sozialen Wohnungsbaus. Der Verein wirft den politisch Verantwortlichen Unkenntnis vor.
Gießen – Der Mieterverein Gießen hat erneut die aus seiner Sicht »miserable Förderung des sozialen Wohnungsbaus im Kreis Gießen« angeprangert und den politischen Entscheidungsträgern einen Mangel an Kenntnissen im Bereich der Wohnungswirtschaft vorgeworfen. Anders seien die im vergangenen Jahr geänderten Förderbedingungen des Kreises nicht zu erklären, heißt es in einer Presseerklärung des Mietervereins.
»Damit der soziale Wohnungsbau im Kreis nicht gänzlich zu Erliegen kommt, fordern wir eine Wohnungskonferenz, auf der alle Beteiligten zusammenkommen und einen Neustart der Förderung des sozialen Wohnungsbaus versuchen.«

Sozialer Wohnungsbau im Kreis Gießen: Neubauten und Modernisierungen abwürgen
Die von der Kreistags-Koalition aus Grünen, CDU und Freien Wählern im Jahre 2022 geänderte Förderrichtlinie sei ein Beispiel dafür, wie man den Neubau und die Modernisierung des sozialen Wohnungsbaus abwürgen könne, heißt es in der Mitteilung. Bei Fördermittelzuschüssen des Kreises unter 20.000 Euro pro Wohneinheit, unabhängig von der Anzahl der Wohnungen in einem Gebäude, sei unter den heutigen Bedingungen keine Kalkulation für eine Einstiegsmiete unter sieben Euro pro Quadratmeter möglich.
Wohnungsbau in Gießen: Boom ist vorbei, aber Pipeline ist voll.
Generell sei die gesamte Struktur der sozialen Wohnungsbauförderung zu hinterfragen und dafür mehr Geld in die Hand zu nehmen, erklärte der Mieterverein.
Zuvor hatte die Baugenossenschaft Hoflofftal angemahnt, dass es unter den derzeitigen Förder- und Rahmenbedingungen des Kreises, des Landes und des Bundes unmöglich sei, neue Projekte wirtschaftlich anzugehen. (red)