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3,7 Millionen Euro für saubere Luft

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Von: red Redaktion

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Auch wenn es kalt ist: Die Fenster in Klassenräumen sollen zum Schutz vor Corona regelmäßig geöffnet werden. © DPA Deutsche Presseagentur

Gießen (pm/so). Mit einem ganzen Bündel von Maßnahmen will der Landkreis Gießen den Schulbetrieb in Pandemie-Zeiten weiter sicherstellen. Dazu gehören Impfangebote, tägliche Sonderreinigungen von Kontaktflächen in den Schulen und zusätzliche Busse auf stark frequentierten Schulbuslinien wenigstens bis Ostern. Vor allem aber Maßnahmen zur Verbesserung der Belüftungssituation in den Schulen.

Das werde »mit Hochdruck verfolgt«, versichert Schuldezernent Christopher Lipp. Mittlerweile seien alle Klassenräume an den Schulen im Landkreis Gießen, die schwer zu belüften sind, mit Lüftungsanlagen, dem Abluftventilatorensystem oder mobilen Luftreinigungsgeräten ausgestattet worden. Dies sei aber nur eine geringe Anzahl von Räumen, so Lipp. Die ganz überwiegende Anzahl der Klassenräume im Landkreis Gießen verfüge über eine gute Belüftungssituation und könne regulär über die Fenster belüftet werden. Grundsätzlich gilt, dass eine möglichst hohe Frischluftzufuhr im Rahmen des Stoß- und Querlüftens die effektivste Methode ist, um potenziell virustragende Aerosole aus den Klassenräumen zu entfernen. Darüber hinaus wurden die Räume an Schulen in den Blick genommen, die zwar über Fenster belüftet werden können, bei denen jedoch der Einsatz technischer Hilfsmittel eine signifikante Verbesserung der Situation herbeiführen kann.

Hohe Fördersummen

Das Ergebnis: Das Abluftventilatorensystem kann in 92 Klassen-, Betreuungs- oder Fachräumen an 38 Schulstandorten eingebaut werden. Die Ausschreibung wird in zwei Regionallosen erfolgen, um kleineren regionalen Handwerksbetrieben die Möglichkeit zur Teilnahme zu ermöglichen. Die Ausschreibung wird innerhalb der nächsten zwei Wochen veröffentlicht. Der Einbau der Abluftventilatoren ist für das zweite Quartal 2022 vorgesehen. Der Grund: Die aktuelle Lage auf dem Bausektor und die damit verbundenen teilweise sehr langen Lieferzeiten für Baumaterialien.

In der Zwischenzeit wurden an den bereits zu Testzwecken installierten Abluftventilatoren weitere Tests durchgeführt und die Technik sowie die Ausstattung verfeinert. Die Ventilatoren sind nun so eingestellt, dass das Betriebsgeräusch weiter reduziert werden konnte und nun kaum mehr zwischen den Umgebungsgeräuschen wahrnehmbar ist.

Darüber hinaus werden die Abluftventilatorensysteme mit einem Rauchmelder ausgestattet, der im Brandfall den Ventilator anschaltet und das Fenster schließt, um eine gezielte Entrauchung herbeizuführen und damit den Brandschutz an den Schulen zu verbessern. Für die Installation von Abluftventilatoren sind rund 618 000 Euro eingeplant.

Zudem wurde an weiteren Schulen geprüft, ob Lüftungsanlagen eingebaut werden können. Dazu sind Fördermittel beantragt. In diesem Jahr sind Investitionen in der Größenordnung von rund 3,7 Millionen Euro für die neue Lüftungsanlagen an insgesamt 15 Schulen vorgesehen. Vom Bund liegen bereits Förderzusagen über 1,9 Millionen Euro vor - also mehr als 50 Prozent. Weitere Förderungen werden erwartet.

Weiterhin wurden 24 Klassenräume an mehreren Schulen mit stationären und mobilen Luftfilteranlagen ausgerüstet. Dafür wurden 90 000 Euro aufgewandt; rund 70 000 Euro Zuschüsse sind beantragt.

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