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Mehr Raum für Kinzenbacher Kicker

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Von: Rüdiger Soßdorf

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Der Kinzenbacher Sportplatz kann nach Norden hin um ein Spiel- und Trainingsgelände sowie einen Spielplatz erweitert werden. © Manfred Henss

Seit Jahren schon wünschen sich die Kinzenbacher Kicker, dass ihr Sportplatz nochmals erweitert wird. Nun kann es werden: In der kommenden Woche werden die Pläne im Fachausschuss der Gemeindevertretung diskutiert. Und so wie es aussieht, könnte es einen weiteren, kleinen Kunstrasenplatz plus Spielplatz geben.

Seit 2016 wird der Kunstrasenplatz an der Krofdorfer Straße in Kinzenbach bespielt - und seitdem hegen die Sportler auch den Wunsch, die angrenzende Fläche, bislang als Bolzplatz genutzt, für Trainingszwecke oder Nachwuchs-Spielbetrieb herrichten zu lassen. Zwischenzeitlich wurde das Vorhaben aber verschoben. Jetzt aber geht man es neu an - auch mit Blick auf die florierende Jugendspielgemeinschaft Heuchelheim/Kinzenbach.

Im kommenden Jahr sollen Mittel für die Fläche im Etat der Gemeinde eingeplant werden. Am nächsten Donnerstag berät der Allgemeine Fachausschuss der Gemeinde die Pläne, die der Vorstand um Bürgermeister Lars Burkhard Steinz vorlegt. Zur Wahl stehen da ein Ascheplatz, ein Rasenplatz - oder eben ein weiterer Kunstrasen. Favorisiert wird letzterer.

Was neu ist: Die Gemeinde will dort zusätzlich einen Spielplatz schaffen. Platz ist, so die Beschreibung des Rathauses, dort ausreichend vorhanden. Jedenfalls dann, wenn das Fußballfeld so geschnitten wird, dass es noch für D-, E-, F- und G-Jugendspiele zur Verfügung stehen kann. Was zudem zu bedenken ist: Unter der fraglichen Fläche liegt seit 1965 die Fernwasserleitung des Zweckverbands Mittelhessische Wasserwerke, die nördlich von Marburg beginnt und bis Wetzlar führt. Ein Überbauen der Leitung ist nicht so einfach zu bewerkstelligen - jedenfalls ist darauf zu achten, dass die Leitung nicht tangiert wird, so Bürgermeister Lars Burkhard Steinz.

400 000 Euro

Im Spätsommer, Anfang September, haben sich Vertreter aller Fraktionen in der Gemeindevertretung mit dem Vorstand der SG Kinzenbach zusammengesetzt und erörtert, was geht. Auch erste Kostenschätzungen liegen jetzt auf dem Tisch: Der Neubau eines kleinen Kunstrasenplatzes käme auf rund 430 000Euro, der Rasenplatz auf 460 000 Euro und mit 370 000 Euro wäre ein Ascheplatz die günstigste Variante. Zu bedenken sind aber neben den Herstellungskosten auch der Pflegeaufwand, die Lebensdauer sowie Fragen der Nutzbarkeit. Die Verwaltung rechnet vor: Ein Kunstrasen muss nicht bewässert werden und kann weitgehend witterungsunabhängig rund 2000 Stunden im Jahr genutzt werden. Die Nutzungsdauer eines Ascheplatzes wird mit 1200 Stunden kalkuliert, der Rasenplatz nur mit 400 Nutzungsstunden per anno.

Was die Folgekosten und die Unterhaltungsarbeiten angeht, so gelten Kunstrasen als deutlich aufwandsärmer - vor allem gegenüber Rasenplätzen, die gemäht und gewässert werden müssen, also pflegeintensiv sind. Damit könnten sich die teureren Gestehungskosten eines Kunstrasens im Laufe der Jahre egalisieren. Ein Kunstrasenplatz wäre die weitaus günstigste Variante, so die Einschätzung aus dem Rathaus. Aber nach rund 15 Jahren ist die Lebensdauer eines Kunstrasens auch erreicht, während ein Rasenplatz bei entsprechender Pflege viel langlebiger ist, so die Kalkulation. Unterm Strich empfiehlt der Gemeindevorstand einen Kunstrasenplatz »aufgrund der ganzjährigen Nutzbarkeit, den geringeren Gesamtkosten und dem geringeren Unterhaltungsaufwand«.

Die kommunalen Gremien sind nun gefordert, dies zu beraten und bei einem positiven Beschluss das Geld im kommenden Jahr bereitzustellen. Gedacht ist an 400 000 Euro. Aufgabe der SG Kinzenbach derweil: Sich nach Fördermitteln umzutun, etwa beim Landessportbund oder beim Land Hessen.

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