Mehr Geld für Volkshochschuldozenten
Gießen (so). Freiberufliche Kursleiter an der Volkshochschule des Landkreises Gießen bekommen künftig mehr Geld. Von diesem Sommer an wird der Honorarsatz auf 25 Euro je Unterrichtseinheit angehoben. Das hat der Kreistag auf Antrag der SPD mit großer Mehrheit beschlossen,
Dafür werden noch in diesem Jahr rund 10 500 Euro zusätzlich bereitgestellt. Künftig soll die Höhe der Honorare alle zwei Jahre überprüft werden. Sabine Scheele-Brenne (SPD) erinnerte daran, dass die freiberuflichen Kursleiter eine der tragenden Säulen der Volkshochschularbeit sind. Dass die Volkshochschule mit ihrem Kursangebot vergleichsweise gut durch die Einschränkungen der Pandemie gekommen sei, sei zu einem großen Teil auch dem Engagement der Lehrkräfte zu verdanken.
Zuletzt wurden die Stundenhonorare im Jahr 2019 von damals 18 auf 20 Euro angehoben. Dieser Beitrag sei heute mit Blick auf die Qualifikation der Kursleiter und den Aufwand für Vor- und Nachbereitung nicht mehr angemessen, sagte Scheele-Brenne. Die Kursgebühren sollen in diesem Jahr ungeachtet der Honorarerhöhung nicht steigen, damit der Neustart nach Corona auch in der Volkshochschule gut gelingen könne.
Die AfD-Fraktion im Kreistag wollte sogar noch einen Schritt weitergehen und beantragte, die Stunden-Honorare auf 30 Euro anzuheben. Dies allerdings noch nicht jetzt, sondern ab 2023.
AfD für 30 Euro, aber erst ab 2023
Nach Abzug von Steuern, Sozialversicherungen und sonstigen Beiträgen, die die Honorarkräfte selbst tragen müssten, und mit Umrechnung auf die Vor- und Nachbereitungszeit blieben von 25 Euro am Ende nur rund 10 bis 12 Euro netto übrig, rechnete Jörn Bauer (AfD) vor. Zudem erhielten Lehrkräfte, die Integrationskurse für Geflüchtete geben, über 40 Euro pro Stunde, so Bauer. Also müsse bei den KVHS-Honoraren eine Aufwertung auf 30 Euro/Stunde erfolgen, auch wegen der immens gestiegenen Lebenshaltungskosten. Die von ihr vorgeschlagene Anhebung erst ab dem Jahr 2023 begründete die AfD damit, dass dann das Geld im regulären Haushalt bereitgestellt und nicht wie noch in diesem Jahr über Kredite finanziert werden müsste. Die AfD-Initiative wurde von allen anderen Fraktionen abgelehnt, stattdessen der Stundensatz von 25 Euro noch ab diesem Sommer beschlossen.